Montag, 2. Januar 2017

Assassins Creed [REVIEW]


Konnte diese letzte Videospielverfilmung des Jahres den Augen der Zuschauer ein Spektakel bieten? Die Antwort ist ein Ja, aber dennoch hat bei diesem Actionfilm nicht alles gepasst, was man sich von einer Assassins Creed-Verfilmung gewünscht hätte.






Video von: KinoStarDE


+++ACHTUNG IM NACHFOLGENDEN TEIL SIND MÖGLICHE SPOILER+++

Filminformation:

Regie: Justin Kurzel
Drehbuch: Bill Colage, Adam Cooper, Michael Lesslie;
Produktion: Michael Fassbender, Jean-Julien Baronnet, Patrick Crowley, Gerard Guillemot, Frank Marshall, Conor McCaughan, Arnon Milchan;
Musik: Jed Kurzel
Kamera/Schnitt: Adam Arkapaw / Christopger Tellefsen

Kinostart: 27.12.2016
Altersfreigabe: FSK 16 / JMK 14
Genre: Sci-Fi & Action
Budget: 175 - 200 Millionen $


Cast/Besetzung:

  • Michael Fassbender (Callum Lynch/Aguilar de Nerha)
  • Marion Cotillard (Dr. Sophia Rikkin)
  • Jeremy Irons (Alan Rikkin)
  • Brendan Gleeson (Joseph Lynch)
  • Charlotte Rampling (Ellen Kaye)
  • Michael K. Williams (Moussa)
  • Denis Menochet (Mc Gowan)
  • Ariane Labed (Maria)

Story:

Der zu Tode verurteilte Mörder Callum Lynch, wird am Tag seines Geburtstags "hingerichtet". Was als "Hinrichtung" inszeniert ist, entpuppt sich nach dem Aufwachen von Callum, als eine Entführung von einer Firma namens Abstergo Industries. Dr. Sophia Rikkin erklärt Callum Lynch die Sachlage. Callum wird eine "zweite Chance" angeboten. Dafür wird an der Teilnahme, des s. g. Animus Projekts gezwungen, wo er durch ein Computersystem in die Erinnerung seines Vorfahren Aguilar eintauchen kann.
Sein Vorfahr war ein Assassine, der im Zeitalter der spanischen Inquisition (15. Jahrhundert) lebte. Das Ziel des Projekts liegt darin den sagenumwobenen Apfel von Eden zu finden, der eine unglaubliche Macht in sich enthält.
Callum wird innerhalb dieser Erinnerungen und auch beim Projekt selbst klar, dass nicht nur das Auffinden dieses uralten Reliktes von Bedeutung ist, sondern auch um das Kredo der Assassinen wieder zu beleben. Denn viele Nachfahren von Assassinen, sind heute mehr oder weniger als Sklaven für Abstergo Industries tätig.

Fazit zur Story:

Was man hier definitiv zu Gute halten muss, ist das sich die Macher des Films nicht an vorausgegangenen Geschichten der Spielreihe bedient haben. Der Film erzählt seine eigene Story. Was sich eigentlich von Anfang an, als Kampf zwischen Assassinen und Templern hätte abzeichnen sollen, wirkt allerdings zunächst wie ein klassischer Kampf einer einzelnen Person, i. d. Fall Callum, gegen einen übermächtigen Konzern, Abstergo. Dem neutralen Zuschauer wird also erst mit der Synchronisation oder im späteren Verlauf des Filmes klar, dass es sich hier um eine uralte Rivalität zweier völlig verschiedenen Orden handelt. Die einen stehen für Ordnung und Kontrolle (die Templer) und die Anderen für ein freies aber auch anarchistisches System (die Assassinen). Wer sich also noch nie mit den Spielen auseinandergesetzt hat, wird also mit der eigentlichen Handlung im Hintergrund vielleicht etwas überforder sein.
Handlung: 7/10 Punkten

Kommen wir nun zum grundlegenden des Films - die Action. Manchmal ist weniger eben nicht mehr. Das trifft bei der Videospielverfilmung Assassins Creed leider zu. Wie, aus den Spielen bekannt, fließt in der einen oder anderen Szene schon einmal mehr Blut. Dies war ein großer Makel des Films, denn wen man schon diese eine Szene mit dem Aufschneiden einer Kehle so offen darstellt (direkt vor der Kamera), dann muss auch wenigstens ein Tropfen Blut zu erkennen sein, was hier aber nicht der Fall war. Allgemein ist es für das Erkennungsmerkmal der Reihe schlecht, dass im Film kaum solche brutalen Szenen gezeigt wurden, wie wir sie aus den Spielen kennen. 
Dennoch hat Justin Kurzel einen Actionfilm geschaffen, der auch durch sehr große Momente geprägt ist. Die Action geht keineswegs unter die Räder, es gibt viele bildgewalte Momente. Es beinhaltet einen 40-Meter-Sprung von einer Kirche, ein Absturz einer Kutsche und sehr viele gut choreografierte Kämpfe.

Bild: Aguilar kämpt sich den Weg frei vom Scheiterhaufen. Quelle: Ubiblog.com

Action: 8/10 Punkten

Ein allerdings sehr störender Faktor innerhalb des Films, sind die Charaktere. Es wirkt in vielen Situationen sehr kritisch was die Wandlung vieler Hauptpersonen in der Gegenwart betrifft. Dazu gehört vor allem die ständig sich veränderte Dr. Sophia Rikkin, die am Ende überhaupt keine gute Figur abgab. Zunächst lässt sie den Mord an ihrem Vater durch die Assasinen zu und in der nächsten Szene schwört sie Rache. Das passt erstens überhaupt nicht ins Bild und zweitens rein gar nicht zu ihrer persönlichen Entwicklung. 
Sie ist nicht der einzige Charakter, die den Film am Ende etwas schlechter gemacht haben. Dazu gehören auch viele der gegenwärtigen Assassine, die zwar geheimnisvoll wirken aber trotzdem im Einzelnen nicht wirklich ein Motiv für ihr späteres Handeln aufweisen. Zudem ist auch plötzlich, der Rookie Callum, derjenige der die Assassine am Ende anführt. Wer hätte das gedacht?
Charaktere: 5/10 Punkten

Das bringt uns gleichzeitig zum nächsten Punkt - den Spannungsaufbau. Es ist von Anfang an klar, das Callum nun der Alpha-Assassine wird. Das stellt, auch Moussa plötzlich in der Kantine so fest. Warum auch immer? Trotzdem bleibt eines dem Film zu lassen. In der Synchronisation bleibt vieles dem Zuschauer von mal zumal in der Callum in den Animus geht, verschlossen. Und das macht dann eben, seinen gewissen Charme aus. Für einen Actionfilm ist die Spannung bei Assassins Creed eine gute Kategorie. Vor allem mit dem Ende, wo ich eigentlich gedacht hätte, dass man das lieber für einen zweiten Teil hätte nehmen können. Die Templer sahen dort schon wie der sichere Sieger aus. 

Spannung: 8/10 Punkten


Während ich von der Musik gut unterhalten wurde, waren es die einzelnen Bildschnitte innerhalb der Kampfsequenzen die oft zu Wünsche übrig ließen. Klar war, dass durch die erneute Zusammenarbeit zwischen Kurzel und Fassbender (letztes Jahr Macbeth)  wieder viele Szenen mit Rauch gedreht werden. Dies war gar nicht schlecht, doch war oftmals der Spielraum der Szene zu groß oder entweder zu klein ausgerichtet. Dies wird v. a. bei der Befreiungsszene am Scheiterhaufen deutlich. Es war auch bei weiteren Szenen nicht immer optimal inszeniert auf wen das Hauptaugenmerk gilt.


Schnitt/Musik: 6/10 Punkten



Es gibt auch noch in Sachen Effekte, leider einige Abzüge. Dies verdeutlichen ganz besonders die Parcour-Szenen. Viele Sprünge waren rein optisch betrachtet im Nachhinein ausgebessert worden. Was nicht schlecht ist, aber die Sprünge auf eine fahrende Kutsche sahen nicht, wie unglaublich realistische Sprünge aus. Was allerdings sehr gut dargestellt wird, ist der Todessprung und dieser durfte bei einem Assassins Creed-Film nicht fehlen.


Effekte: 7/10 Punkten


Fazit zum Film und Punktezahl:

Alles in Allem ein guter Film. Wenn man nun allerdings, dass Filmbudget betrachtet und in welchem Maß dieser Film vorgestellt und als mögliche beste Videospielverfilmung angepriesen wird, so muss man am Ende sagen, dass er sein Ziel leicht verfehlt hat. Assassins Creed hätte an vielen Stellen mehr nach den Vorgaben der Spiele handeln sollen. Fakt ist, neutrale Zuschauer werden sich mit der Story schwer tun, und anhängende Fangemeinschaften der Spielerreihe werden nicht ganz mit der Action zufrieden sein. Vielleicht wäre man hier wirklich besser gefahren, wenn Regisseur und Schauspieler auch wirklich diese Spiele auch tatsächlich gespielt hätten. 

MOVIE & MEDIA LION:


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