Samstag, 16. Dezember 2017

Star Wars 8: Gleichgewicht statt Gut & Böse [REVIEW]

Es ist mal wieder soweit! Die dritte Star Wars - Trilogie geht in die nächste Runde und wirft einen gänzlich anderen Blick auf sein Universum, als die bisherigen Teile. Bevor ihr weiterlest, könnt ihr euch noch einmal mit der Story vertraut machen:



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Information zum Film:
Offizieller Titel: Star Wars VIII - The Last Jedi
Kinostart: 14.12.2017 (GER)
Altersfreigabe: FSK 12
Länge: 152 Min.
Genre: Science Fiction
Budget: nicht bekannt
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
Produktion: Kathleen Kennedy & Ram Bergman
Musik: John Williams
Kamera: Steve Yedlin
Schnitt: Bob Duscay

Cast (Rolle/Schauspieler):
Rey / Daisy Ridley
Finn / John Boyega
Poe Dameron / Oscar Isaac
Kylo Ren (Ben Solo) / Adam Driver
Luke Skywalker / Mark Hamill
Leia Organa / Carrie Fisher
Snoke / Andy Serkis
Armitage Hux / Domhnall Gleeson
Captain Phasma / Gwendoline Christie
Rose Tico / Kelly Marie Tran
DJ / Benico del Toro
Vizeadmiral Amilyn Holdo / Laura Dern
Maz Kanata / Lupita Nyong´o
Chewbacca / Peter Mayhew und Joonas Suotamo
C-3PO / Anthony Daniels
R2-D2 / Jimmy Vee

Kritik:
Das rund um den achten Teil der epischen Saga bereits gemutmaßt wurde, dass dieser eine ganz andere Richtung einschlagen soll, ist schon nach dem ersten Teaser angekündigt worden. Doch Star Wars hat es hier wiedermal geschafft einige denkwürdige Einblicke in ihr Universum zu liefern, um dieser Ankündigung gerecht zu werden. Und zum ersten Mal kommt auch im Zuschauer das Gefühl auf, dass es sich im Kern nicht um Gut oder um Böse handelt, sondern um ein Gleichgewicht.

Bild: Luke Skywalker wirkt im Film gebrochen und Müde vom Kampf. Trotzdem lenkt er die Ereignisse, wenn auch nicht aktiv. | © 2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Bereits zum Start begleitet uns die Story, direkt an Episode sieben anknüpfend, in den Konflikt (Erste Ordnung gegen Widerstand) der die aktuelle Lage bestimmt. Das man hier auf einen derartigen Zeitsprung, wie bei seinen Vorgängern, verzichtet hat, ist ebenso beeindruckend, wie auch interessant. Wir sehen einen schrumpfenden Widerstand, der sich überraschenderweise nur im Rückzug befindet. Man erhält erstmals tiefere Einblicke in den Alltag der Rebellen. Dieses Augenmerk trifft bei der Original-Trilogie, eigentlich weniger zu, da sie nur ein Nebenstrang waren. Wenngleich dies auch die Laufzeit des Films erheblich verlängert. Denn schließlich braucht man auch Platz für Haupt- und Nebencharaktere. Und da ist definitiv nicht alles gelungen.
Das wiederum liegt allerdings auch daran, dass es viel zu viele neue Charaktere gibt, die hier ihre Momente bekommen. So ist die geheime Mission von Finn dieses mal nicht mehr als ein Lückenfüller, der nur dazu dient neue Welten bzw. Planeten zu präsentieren. Einzig interessant bei dieser Nebenhandlung ist letztlich nur das Aufeinandertreffen von Finn und seiner ehemaligen Vorgesetzten Phasma. Die komplette Handlung an sich betrachtet, ist vielleicht zu sprunghaft geraten, wodurch viele Szenen am Ende schnell vergessen sind. Ein wenig kürzer hier und da, hätte womöglich nicht geschadet.

Bild: Rose und Finn sind auf einer eigenen Mission. | © 2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Die Action kommt trotz der vielen Einzelsequenzen dennoch nicht zu kurz. So erleben wir Raumschlachten, viele kleinere Gefechte, sowie auch einen epischen Lichtschwertkampf, der zu einem der besten Momente der kompletten Saga aufsteigen könnte. Mehr Action in einem Star Wars Film geht nicht. Dabei verschaffen uns die Hauptfiguren trotzdem einige Ruhephasen, bei dem wir erleben, dass diese mystische Welt weitaus mehr zu bieten hat, als äußere Konflikte. Er beschreibt sogar viele innere Konflikte, und dabei geht es nicht ausschließlich um Kylo Ren. Selbst Legenden, wie Luke Skywalker, sind hier nicht davon befreit, was dem Film noch etwas mehr Realität verleiht. So stellt Star Wars 8 nicht jeden Protagonisten sofort als Held dar, sondern vielmehr als Person mit Eigenschaften die in beide Richtungen pendeln kann. Beim einen mehr, beim anderen weniger. 
Visuell ist der achte Teil ebenfalls ein Augenschmauß, wenn auch einige CGI-Figuren im Film nicht die gewünschte Wirkung erzielen können. Aber hier handelt es sich nur um zwei kleinere Augenblicke. Mit Effekten wird hier nicht gespart. Doch macht die neue Trilogie vieles deutlich besser als deren Vorgänger, was dies betrifft.

Bild: Rey lernt viel dazu, wenn auch nicht alles im Sinne ihres neuen Mentors Luke. | © 2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.

Star Wars lebt von seinen Charakteren und deren Momenten. Und in Star Wars 8 sind diese zwar weniger humorvoll gestaltet als bei Das Erwachen der Macht, und trotzdem fiebert man mit, wenn es zum finalen Showdown kommt. Denn zum Schluss sind alle Figuren noch einmal vereint in einem gewaltigen Schlussakt, der einen Neuanfang in die Wege leiten könnte. Und bei Die Letzten Jedi, war dies sowieso das Ziel, dem Zuschauer etwas völlig neues zu bieten, anstatt nur Gut & Böse. Und das nicht nur aus der Sicht von einem, oder mehreren Protagonisten. Selbst Kylo Ren wird dabei häufig in den Vordergrund gerückt, was dem Film noch eine zusätzliche Teife verleiht. Nun wird nämlich die Geschichte nicht zu eindimensional behandelt, wie es manch anderer Film der Saga getan hat. Im Hinblick darauf hat Produzent Rian Johnson, als auch der komplette Cast hervorragende Arbeit geleistet.

Fazit:
Die Letzten Jedi mag zwar kein Meisterwerk sein, dennoch wird es dem Image von Star Wars gerecht. Er liefert gleichzeitig wieder eine Omage an die Original-Trilogie, und versucht in den Schlüsselmomenten trotzdem individuell zu sein. Wer genauer hinsieht, wird erkennen dass Star Wars mit diesem interessanten achten Teil, einen viel detaillierten Blick auf das komplette Bild zu werfen. Zum einen die beiden Parteien (Widerstand und Erste Ordnung), die vielen verschiedenen Welten und ihre Hierarchien, und ganz besonders gespaltene Figuren die Entscheidungen abwägen. Das der Film nicht allen gefallen wird, ist normal. Für Star Wars Fans ist der Film ein absolutes Muss und liefert genau das was wir uns davon versprechen. Für manche Zuschauer sogar mehr.

MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG
 
 

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