Sonntag, 21. Januar 2018

DIESES BESCHEUERTE HERZ: Überraschend starkes Drama [REVIEW]

Ja auch in Deutschland können gute Dramas gedreht werden. Dies beweist der neue Film mit Elyas M´Barek. Und ja auch er kann etwas anderes als nur Fack Ju Göthe. Einen kurzen Einblick liefert euch der offizielle Trailer.

Einige Einblicke in die wahre Geschichte könnt ihr hier nachlesen.

Information zum Film:
Kinostart: 21.12.2017 (GER)
Altersfreigabe: FSK 0
Länge: 119 Minuten
Genre: Drama
Budget: unbekannt
Regie: Marc Rothemund
Produktion: Martin Moszkowicz & Oliver Berben
Drehbuch: Maggie Peren & Andi Rogenhagen
Musik: Johnny Klimek
Kamera: Christof Wahl
Schnitt: Simon Gstöttmayr

Cast (Rolle/Schauspieler):
Lennard "Lenny" Reinhard / Elyas M´Barek
David Müller / Philip Noah Schwarz
Betty Müller / Nadine Wrietz
Dr. Reinhard / Uwe Preuss
Dr. Julia Mann / Lisa Bitter
Herr Petry / Jürgen Tonkel
Sarah / Tesha Moon Krieg

Kritik:
Die relativ simpel gehaltene Handlung, die tatsächlich auf einer wahren Freundschaft beruht, ist über die ganze Laufzeit hin geprägt von Zweifeln, Traurigkeit aber auch Fröhlichkeit. Also genau die Elemente, die eben ein gutes Drama ausmachen. Dabei beginnt eigentlich alles zunächst im Stile 0815. Elyas M´Barek spielt dabei letztlich zu Beginn seine altbekannte Rolle als Macho und untalentierter Partyhengst. Dennoch macht vor allem seine Figurenentwicklung innerhalb des Films wirklich am meisten Spaß. 

Die Freundschaft steht im Vordergrund
Anstatt das sich der Film zu sehr mit den physischen Problemen vom todgeweihten David beschäftigt, legt er mehr Wert darauf den Blickwinkel auf das langsame Entstehen einer sehr innigen Freundschaft zu ziehen. Es gibt zwar einige Sequenzen, wo das Krankheitsbild in den Vordergrund rückt, doch weicht Dieses bescheuerte Herz keineswegs von seinem eigentlich Plan ab, der Entwicklung der Freundschaft freien Lauf zu lassen.
So entsteht in den gerade wichtigen Augenblicken, in denen es wortwörtlich um Leben und Tod geht, eine besondere Tiefe, die wirklich jeden Zuschauer an den Film bindet. Dabei wirkt sogar die bislang bekannte und durchaus steife Mimik von Elyas M`Barek absolut authentisch und so genial, dass man sich selbst die Frage stellt, was man in der jeweiligen Situation tun würde.

Bild: Was als ein Pflege-Job beginnt, entwickelt sich zu einer großen Freundschaft. | © 2017 Constantin Film Verleih GmbH 

Humor kommt nicht zu kurz
Selbst wenn es nur ein Drama ist, lustige Momente kommen selbstverständlich nicht zu kurz. Und sind entgegen aller Erwartung sogar richtig gut gelungen. Dabei zieht dieses Mal nicht Elyas M´Barek die Fäden, wie man das vermuten würde, sondern Philip Noah Schwarz der den todkranken David spielt. Vor allem seine vielen körperlichen Gebrechen werden als Grundlage für Witze ausgespielt, was vielleicht an einigen Stellen unangebracht erscheint, aber trotzdem für den ein oder anderen lautstarken Lacher sorgt.

Ein kurioser Plan
Nahezu die komplette Handlung dreht sich um das Abarbeiten einer Liste. Diese Liste beinhaltet Dinge, die David vor seinem Tod noch unbedingt getan haben will. Dies führt dazu, dass "Lenny" einige verrückte Sachen in Gang bringen muss, um diese Liste zum Abschluss zu bringen. Wie schon erwähnt ist die Geschichte dadurch relativ simpel gehalten und einfach zu folgen. Wenn auch nicht jeder Nebenstrang oder Punkt auf der Liste sinnvoll erscheint. Trotzdem macht auch dieser Part viel Spaß und ist vor allem dem Ende hingegen sehr emotional und schön gestaltet.

Bild: David (l., Philip Noah Schwarz) und "Lenny" (r., Elyas m´Barek) haben viele Punkte auf ihrer List. | © 2017 Constantin Film Verleih GmbH 
Ein schöner Schlusspunkt
Auch das Ende gehört zu den großen Stärken des Films. Wenngleich es vielleicht zu schnell abgearbeitet wird, so haben die Schlussminuten noch einmal viele kleine berührende Momente die sehr stark eingefangen werden. Dabei nimmt er keinerlei Ausflüchte und bleibt bei seiner Originalgeschichte auf der die Idee zum Film beruht. Im Abspann werden die beiden Personen nochmal gezeigt hinter der diese Idee zur Verfilmung steckt. Und dabei wird auch erläutert das der todkranke Junge trotz vieler ärztlicher Voraussagen bis heute noch lebt.

Fazit:
Dieses bescheuerte Herz ist der Beweis der zeigt das Elyas M´Barek auch eine andere Rolle spielen kann, als ein verrückter Lehrer auf der Göthe Gesamtschule. Er kann definitiv auch anders. Dabei versteht es das Drama exakt seinem Plan zu folgen, ohne weit davon abzuschweifen. Demnach ist die Handlung natürlich sehr einfach gehalten und trotzdem an vielen Stellen sehr interessant. Wenn man selbst auf dem Film zurückblickt, so wird sich jeder Zuschauer eine sehr tiefe Botschaft daraus mitnehmen können. Und zwar, dass es nicht falsch ist seinen Träumen zu folgen. Man braucht nur den Mut dazu es in die Tat umzusetzen.

MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

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