Samstag, 17. März 2018

RED SPARROW: Packend und blutig! [REVIEW]

Ein Thriller mit Jennifer Lawrence? Nach dem Box-Office Debakel Mother, versucht sich die Oscar-Preisträgerin noch einmal an einem Thriller. Ob das gelungen ist erfahrt ihr hier. Doch zunächst ein Rückblick auf die Story ⏬

Zu meinem YouTube-Kanal 

Information zum Film:
Originaltitel: Red Sparrow
Kinostart: 01.03.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 16
Länge: 141 Minuten
Genre: Thriller
Budget: 69 Mio. $
Regie: Francis Lawrence
Produktion: Peter Chernin, Steve Zaillian, Jenno Topping & David Ready
Drehbuch: Justin Haythe
Musik: James Newton Howard
Kamera: Jo Willems
Schnitt: Alan Edward Bell

Cast (Rolle/Schauspieler):
Dominika Egorova / Jennifer Lawrence
Nathaniel "Nate" Nash / Joel Edgerton
Ivan Egorov / Matthias Schoenaerts
"Marton" / Charlotte Remping
Senatorin Stephanie Boucher / Mary-Louise Parker
General Vladimir Korchnoi / Jeremy Irons
Nina Egorova / Joely Richardson
Colonel Alexei Zyuganov / Ciaran Hinds
Marta Yelenova / Thekla Euten
Simon Benford / Hugh Quarshie
Trish Forsyth / Sakina Jaffrey
Maxim Volontov / Douglas Hodge
Marty Gable / Bill Camp

Kritik:
Red Sparrow schlägt bereits von Beginn an eine rasante Dynamik ein. Ohne lange Umschweife kommt es zu heftigen Entscheidungen, die das Leben von Dominika Egorova erheblich beeinflussen. Gleich im ersten Drittel wird es mehrfach blutig und zeitgleich auch obszön. 

Die Schule der Sparrows
Sehr früh kommt die ehemalige Ballettänzerin Dominika zu den Sparrows. Auf einem Trainingsgelände muss sie sich einem harten und gewalttätigen Programm unterziehen, um eine russische Agentin zu werden. Dort müssen die Schüler lernen sich mit allen Mitteln gegen ihre Rivalen durchzusetzen. Allein die Schule an sich und das Ausbildungsprogramm könnte den Inhalt des Filmes reichlich füllen. Es ist interessant, doch wird es innerhalb der über zwei Stunden Laufzeit, viel zu schnell und vor allem relativ schwach abgehandelt. Die Art und Weise wie Dominika zu einem Sparrow wird, ist ohnehin für den Verlauf der Geschichte äußerst verdächtig.

Bild: Die Ausbildung des Sparrows ist äußerst barbarisch. |  © 2017 Twentieth Century Fox

Packender Mittelteil
In seinem Hauptteil allerdings zeigt Red Sparrow seine Stärken. Dazu gehört vor allem das ständige Versteckspiel das einen guten Agentenfilm ausmacht. Der Plot wird geradezu überhäuft von Lügen, Verrat und Folter. Es wird mehrfach ziemlich brutal und stellenweise auch psychisch eine Herausforderung. Viele Szenen sind dabei sehr intensiv gestaltet und von einem auf den anderen Augenblick ist der Zuschauer durch einen Twist komplett überrascht. Die ständigen Überraschungen sorgen dafür, dass dieser Teil jeden Zuschauer packt. Selbst eine kurzlebige Romanze macht hier keine besonderen Einrisse, sondern sorgt auch an einer ganz speziellen Stelle für richtig starken Nervenkitzel. 
Auch schauspielerisch sieht das sehr gut, wenn auch die deutsche Synchro wieder etwas aufregen bzw. nerven kann. Trotzdem versucht man sich so nahe wie möglich - obwohl man keine russichen Schauspieler im Cast hat - an einem russischen Stil zu orientieren. Dazu gehört auch das Setting der Schule, dass einen wirklich ein Hauch von Sowjet-Russland zurückgibt. 

Viele Charaktere sind nicht interessant genug
Es ist zwar eine gute Idee den Fokus auf die zwei Hauptakteure im Film zu lenken, aber das macht gleichzeitig viele Nebencharaktere einfach nur uninteressant. Red Sparrow weiß einfach nicht, was man mit den restlichen Figuren anfangen soll. Dies fällt besonders dann auf, wenn sich die Story, wie so häufig, noch einmal wendet. Der größte Twist der Story fügt dem Film leider auch den meisten Schaden zu. Sie erklärt zwar, warum Dominika so schnell in den Außendienst kommt, doch vergeigt er dadurch ein spannendes Ende. Das war ein Twist zu viel an der falschen Stelle, zum falschen Zeitpunkt.

Bild: Dominika verführt, spioniert und lügt, um ihre Mission zu erfüllen. | © 2017 Twentieth Century Fox

Interessanter Verweis auf Länderrivalitäten
Der Film sorgt nicht nur für viel Abwechslung und enorm gewalttätige Action, sondern beinhaltet auch einen interessanten Querverweis auf politische Spannungen zwischen den USA und Russland. Er geht zwar nicht im Detail darauf ein, und vermag trotzdem eben diese Spannungen sehr gut einzufangen. Im Grunde geht es die ganze Zeit um ein Katz-und-Maus Spiel zwischen den beiden Regierungen. Verschiedene Motive, Stil und Vorgehensweise zeigen auf, wie groß die Unterschiede zwischen den beiden Nationen sind.

Fazit:
Red Sparrow ist am Ende ein passabler Thriller geworden, der von Überraschungen lebt. Diese sind zum größten Teil sehr gut gelungen, Action geladen und brutal. Der Film hat sehr gute Referenzen auf die Wirklichkeit und taugt stellenweise auch als guter Agentenfilm. Leider sind in den wichtigen Momenten falsche Entscheidungen getroffen wurden. Zum Beispiel hätte man die Sparrow-Schule etwas besser beleuchten können und das Training noch intensiver in die Handlung eingebunden. Der große Wendepunkt wird zudem von einer Nebenfigur herbeigerufen, die fast gar keinen Stellenwert besitzt. 
Red Sparrow ist gut, hätte aber noch etwas besser werden können.

MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen