Sonntag, 1. Juli 2018

JURASSIC WORLD 2: Nur gutes Sommerkino [REVIEW]

Dieser Kinosommer hat wahrlich nicht die großen Highlights. Trotzdem sorgt vor allem der zweite Jurassic World in unseren heimischen Kinos für Aufsehen. In Deutschland sahen sich den Film immerhin schon 1,5 Mio. Menschen an. Trotz zunehmender Kritik an dem Franchise, ist Teil zwei schon jetzt ein Erfolg. Aber spiegelt sich das Ergebnis auch in einem guten Blockbuster?



Information zum Film:
Originaltitel: Jurassic World: Fallen Kingdom
Kinostart: 06.06.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 12
Länge: 129 Minuten
Genre: Sci-Fi/Abenteuer
Budget: ca. 170 Mio. US $
Regie: J.A. Bayona

Cast (Rolle/Schauspieler):
Owen Grady / Chris Pratt
Claire Dearing / Bryce Dallas Howard
Eli Mills / Rafe Spalle
Franklin Webb / Justice Smith
Dr. Zia Rodriguez / Daniella Pineda
Sir Benjamin Lockwood / James Cromwell
Gunnar Eversoll / Toby Jones
Ken Wheatley / Ted Levine
Dr. Henry Wu / BD Wong
Maisie Lockwood / Isabella Sermon
... und weitere...

Kritik:
Der rein kommerzielle Erfolg eines Films hängt nicht immer von dessen Eigenleistung ab. Im Grunde ist das beinahe ein Gesetz der kompletten Reihe. Da weder das Original und die Nachfolger sich als ausgezeichnete Filme rühmen können. Schuld war meist die relativ dünne Geschichte, die im fünften Teil ebenfalls zum Tragen kommt. die Stärken liegen im Franchise an anderen Stellen und diese sind meist dieselben wie zuvor.

Starke Effekte
Während sich der erste Jurassic World immer wieder die angeprangerten CGI-Mängel gefallen lassen musste, so glänzt Das gefallene Königreich, in hohem Maß bei der Darstellung seiner bezaubernden Kreaturen. Von der Zerstörung der Insel, mit zahlreichen Explosionen und dem anschließenden teilweise sehr bizarren Schauspiel im Lockwood-Anwesen. Jeder Dino ist hier mit viel Liebe zum Detail zum Leben erwacht. Besonders den T-Rex und der zahme Raptor Blue kann man hier in hohem Maß hervorheben. Es wirkt vieles Enorm authentisch und erschreckend Lebensecht.

Bild: Owen Grady (Chris Pratt) starrt voller Ehrfurcht in das Auge des T-Rex. | © 2017 Universal Pictures International Germany GmbH

Enorme Schwächen bei Nebenfiguren
Was einst die große Stärke des Franchises ist, hat sich mit dem zweiten Teils zu einer nachdenklichen Schwäche entwickelt. Zuletzt verstand es sogar der erste Jurassic World seinen Cast  so geschickt zu wählen, dass er für eine breite Zielgruppe bemerkbar sein würde. Das lag vor allem auch an der Harmonie die die vier Hauptakteure ausgestrahlt hatten. Auch die damaligen Nebenfiguren wurden in gutem Maße in die Handlung integriert und von all diesen hatten wir die Motive zudem auch verstehen können. Bei Das gefallene Königreich wird dies auf die ganze Dauer des Films herzlich vermisst. Hier handeln Nebenfiguren ebenso vorhersehbar, wie dumm. Gelegentlich sorgen diese Aktionen zwar für Lacher, sie sind dennoch eine Rarität. Meistens haben die Szenen, wo man jeglichen menschlichen Verstand anzweifeln kann, nur ein Kopfschütteln zufolge. 
Und nicht nur das. Nein. Keine der Figuren hat nicht einmal ansatzweise eine humorvolle Ader. Es sagt sehr viel über den Charme des Films aus, wenn die erschaffenen Kreaturen für die Lacher sorgen müssen, anstatt die so "überdurchschnittlich" höher entwickelten menschliche Spezies. Der Einzige den man hier als Zuschauer am liebsten verfolgt ist Chris Pratt, der allein durch seine Anwesenheit die Jurassic-Herzen höher schlagen lässt. Er bewahrt den kompletten Cast davor, eine Lachnummer zu werden. Von Jeff Goldblums Auftritt ganz zu schweigen, der im Grunde komplett überflüssig war.   

Bild: Owen Grady (Chris Pratt) trifft erneut auf Blue. | © 2017 Universal Pictures International Germany GmbH

Dino-Action als Höhepunkt (mit leichten Horrorelementen)
Wahrlich der Schrecken von Jurassic World, der Endominus Rex, hat für die vielleicht besten Actionszenen des Franchises gesorgt. Jurassic World 2 steht seinem Vorgänger in nichts nach und hilft dem Spannungsverlauf enorm, der durch die Handlungen von besagten Nebenfiguren äußerst geschädigt wurde. Es werden sogar einige sehr leichte Horrorelemente eingestreut, die mit dem Erscheinen einer neu gezüchteten Spezies (Ja, endlich mal wieder etwas Neues *hust*) einher gehen. Dabei erleben wir nach und nach das Ableben von vielen gehassten Charakteren in diesem Film. Und seien wir mal ehrlich. Genau das ist eines der Markenzeichen von den Jurassic-Filmen, selbst wenn es bis zum Ende keine großen Überraschungen gibt, was das betrifft. Zu einem Finalkampf Dino gegen Dino kommt es natürlich auch, wenngleich wiedermal der Mosasaurus am Anfang des Films, sowie am Ende mit seinen Aktionen den anderen erneut die Show stiehlt. 

Das Ende als Meilenstein des Franchises?
Selbst wenn Das gefallene Königreich sehr lange braucht um Fahrt aufzunehmen und des Öfteren jeglichen Menschenverstand vermissen lässt, hat vor allem sein Ende die größten Auswirkungen. Da bereits die vorherigen vier Filme den menschlichen Größenwahn von der Beeinflussung in die Abläufe der Natur thematisiert, muss es folge dessen natürlich Konsequenzen geben. Im Vergleich zu den Vorgängern legt der fünfte Jurassic Film am Ende sogar einen Meilenstein im Franchise. Denn zum ersten Mal gibt es einen Vorteil für die Natur. Während die nun vergangenen Filme seit 1993 letztlich immer ein Happy End beinhalteten, so sehen wir zum Schluss ein sehr nachdenkliches Ende, was für viel Spekulationen sorgen wird. Dennoch sind sich viele einig. Ein sechster Teil kann oder muss das endgültige Finale sein. Es kann nicht ewig mit der immer selben Geschichte weitergehen, geschweige denn erfolgreich am Box Office agiert werden.

Bild: In Jurassic World 3 haben Fosilien wohl ausgedient. | © 2017 Universal Pictures International Germany GmbH

Fazit:
Das ein zweiter Teil in einer Trilogie oftmals den schwersten Stand hat, ist mittlerweile ein Naturgesetz der Filme. Das gefallene Königreich hat viele Schwächen offenbart, die sein Vorgänger entweder gut ausblenden konnte oder überhaupt nicht vorwies. Kurz zusammengefasst passt Das gefallene Königreich in die Kategorie "gutes Sommerkino". Zu mehr allerdings reicht es, aufgrund der sich weiterhin rotierenden Rahmenhandlung, in der sich das Franchise befindet, nicht. Ob und wie das Ende dies nun beeinflusst wird wohl erst der dritte Teil von Jurassic World entlüften. Die Ideen sind auf jeden Fall da. Sie müssen nur konsequent umgesetzt werden und vor allem wieder ernst zunehmende Figuren einführen. Ein Chris Pratt kann, bei allem Respekt, nun mal nicht immer zum rettenden Ufer führen.


MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen