Sonntag, 26. August 2018

THE EQUALIZER 2: In der Ruhe liegt die Kraft [REVIEW]

Große Actionhelden sind dieses Jahr ins Kino zurückgekehrt. Erst Bruce Willis im weniger erfolgreichen und überaus harten Death Wish. Josh Brolin ohnehin mit vielen sehr starken Filmen, allen voran Avengers: Infinity War. Tom Cruise der wieder mal ein Abenteuer mit seinem alten Ego Ethan Hunt durchlebte und für volle Kinosäle sorgte. Nun kehrt eine weitere Legende zurück. Denzel Washington in seiner vielleicht stärksten Rolle ebenfalls zurück.


Information zum Film:
Originaltitel: The Equalizer 2
Kinostart: 16.08.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 16
Länge: 121 Minuten
Genre: Action-Thriller
Budget: 62 Mio. US $
Regie: Antoine Fuqua

Cast (Rolle/Schauspieler):
Robert McCall / Denzel Washington
Dave York / Pedro Pascal
Brian Plummer / Bill Pullman
Susan Plummer / Melissa Leo
Miles Whittaker / Ashton Sanders
Fatima / Sakina Jaffrey
Resnik / Jonathan Scarfe
Sam Rubinstein / Orson Bean

Kritik:
Denzel Washington ist mittlerweile eine absolute Legende was gute Actionfilme anbelangt. Denken wir nur einmal an seine großen Hits wie Man On Fire, Deja Vu, The Book Of Eli und The Equalizer aus 2014. Selbst wenn fast alle diese Filme nicht die großen Kinokassenschlager wurden, so haben sie eins gemeinsam: Action pur! Und das nicht unbedingt im ruhigen Maß wie bei anderen Genre ähnlichen Filmen, wie Mission Impossible oder die James Bond Reihe. 

Brutal aber trotzdem ruhig
Bereits Teil eins sorgte für viel Gesprächsbedarf was die eher ruhige Rahmenhandlung betrifft. Der zweite Teil startet zwar mit sehr brutalen Kampf innerhalb eines Zugwaggons, doch über weite Strecken des zweistündigen Films trägt Washington mit seiner typischen Mimik die Geschichte in aller Ruhe voran. Es werden erneut wie in 2014 viele kleinere Alltagsprobleme eingestreut um die sich die Figur Robert McCall mit aller Leidenschaft zu kümmern versucht. Als Taxifahrer schließt er viele Bekanntschaften und wirkt mit seiner aufgeschlossen und stellenweise zurückhaltenden Art dafür, dass ihm die Leute sprichwörtlich fast blind vertrauen. Ein Held der kleinen Taten, aber dazu später mehr.

Bild: Robert McCall wird zum Mentor des jungen Miles. | © 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

The Equalizer 2 versteht es aber (trotz ruhiger Erzählweise) von einer auf die anderen Sekunde das Tempo enorm anzuziehen. Dabei nutzt der ehemaliger CIA-Agent jeden erdenklichen Gegenstand um seine Gegner schnell auszuschalten. Schusswaffen sind zwar auch in Gebrauch, doch die richtig harten und prägenden Actionszenen entstehen im blutigen 1 gegen 1, was schon in Teil eins hervorragend umgesetzt wurde. Vor allem muss sich die Hauptfigur mit einem persönlichen Verlust konfrontieren, was eine zusätzliche Wucht innerhalb der Kämpfe erzeugt. Es wird persönlich und das merkt man dank dem ausgezeichnete Schauspiel von Washington in jeder Szene an. 

Anderes Schnittbild als zuvor
Während der erste Teil in 2014 noch des Öfteren interessante Zooms verwendet hat, nutzt der Nachfolger eher die komplette Breite des Bilds. Besonders im Schlussakt ist das von Vorteil, da vor allem die Umgebung in den Kämpfen hervorstechen kann. Dadurch entstehen, mit relativ simplen Mitteln, beeindruckende Bilder. Vor allem der Kampf während des Sturms auf dieser kleinen Insel zeigt nochmal wie sehr der zweite Teil mit seiner Umgebung interagiert. 

Story einfach gehalten
Was für neue Zuschauer noch ein weiteres Argument für einen Besuch sein kann, ist die relativ simpel gehaltene Story. Es ist absolut möglich sich schnell mit der Figur zu befassen, ohne großartig ins Grübeln zu kommen. Auch mit dem Beginn des Hauptteils kommt in keiner Sekunde das Gefühl auf, als wäre die Lage so verzwickt, dass man der Story nicht folgen könnte. Selbst die vielen Trailer und Spots im Vorfeld verrieten, dass es sich hier eindeutig um eine klassische Rachegeschichte handelt. Und The Equalizer 2 behält diese Linie nach dem Hauptteil bei.

Bild: Einprägendes und bekanntes Bild des Action-Legionärs Denzel Washington als Robert McCall. | © 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Ein Manko was der Film letztlich innerhalb dieser einfach gehaltenen Geschichte aufwirft, ist die Auflösung über einen Mord. Viele Zuschauer können schon erahnen in welche Richtung sich der Film nach gut eineinhalb Stunden bewegt. Der Gegenspieler auf den McCall in diesem Abenteuer trifft, ist am Ende nicht unbedingt auf der Augenhöhe mit dem des Originals. Das Motiv, dass ihn zu den Taten treibt ist schlichtweg zu spröde und gleichfalls etwas uninspiriert. Dieser Gegenspieler unternimmt zwar viel, ist aber, wenn man es als ein Arbeitszeugnis zusammen fassen würde nur "stets bemüht" gewesen.   

Ein Held auf ganzer Linie
Selbst wenn das Bild trübt, die Figur Robert McCall ist, trotz der vielen blutigen Kämpfe, ein Held den man selten auf der Leinwand findet. Für das Erreichen von Zielen, in diesem Fall u.a. die Rettung eines kleinen Mädchens, sind alle Mittel recht. Er geht, wie schon zuvor über Leichen und trotzdem wird einen durch diese Aktionen in gewisser Weise immer eine Form von Gerechtigkeit beigelegt. Zum Ende hingegen prägen sich auch viele zwischenmenschliche Taten aus dem Film ein, die dafür sorgen dass das Bild über die Figur sehr positiv ausfällt. Sei es einen jungen Mann auf den rechten Weg zurück zu bringen, einen alten Mann mit seinen Kontakten zur Agency weiterzuhelfen und seinen Nachbarn eine helfende Hand zu sein. Und diese kleinen Taten für seine Mitmenschen, die schon der Vorgänger mit einer unglaublichen Tiefe inszenieren konnte, sorgen auch beim Ableger für Herz ergreifende Momente.   

Bild: 

Fazit:
Eine Fortsetzung die sich in jedem Fall lohnt im Kino anzuschauen. Denzel Washington trägt mit seinen ruhigen und zeitgleich ernsten Zügen eine simple Handlung, die dennoch viel Spannung erzeugen kann. Action pur, auch wenn es viele Pausen dazwischen gibt. Es ist blutig und trotzdem wahnsinnig fesselnd diese Kämpfe auf der großen Leinwand zu betrachten, da vor allem das Schnittbild auf die typischen Zooms vollständig verzichtet. Der Nachfolger ist ähnlich stark wie das Original, auch wenn der Gegenspieler etwas schwächer wirkt und erneut die Hauptfigur absolut im Vorteil zu sein scheint. Trotzdem ist The Equalizer 2 ein Thriller der besonderen Art und dem zufolge eine Augenweide für jeden Actionfan. 


MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

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