Sie sind wieder zurück. Die Erfolgsgeschichte der Guardians of the Galaxy geht in die zweite Runde. Jede Menge Action, coolem Design und extrem guten Schnitt hat sich dieser zweite Teil stark an dem ersten Teil und dessen Stärken orientiert. Natürlich kommt der komödiantische Part im Film selbst, nicht zu kurz. Wenn man sich also die Frage stellt, ob die Fortsetzung besser ist als der Ursprung, so kann man an diesem Beispiel klar antworten: Ja, aber auch nicht übermäßig.
Wer sich noch einmal einen kurzen Überblick über die Story verschaffen will, sollte sich unbedingt noch einmal den Trailer anschauen:
Video von: KinoStarDE
Information zum Film:
Kinostart: 27. April 2017 (GER)
Altersfreigabe: FSK 12
Länge: 136 Min.
Genre: Superhelden/Action
Budget: ?
Regie: James Gunn
Drehbuch: James Gunn
Produktion: Kevin Feige
Musik: Tyler Bates
Budget: ?
Regie: James Gunn
Drehbuch: James Gunn
Produktion: Kevin Feige
Musik: Tyler Bates
Kamera: Henry Braham
Schnitt: Fred Raskin, Craig Wood;
Cast (Synchro/Rolle):
Chris Pratt / Peter Quill (Star-Lord)
Zoe Saldana / Gamora
Zoe Saldana / Gamora
Dave Bautista / Drax
Vin Diesel / Groot (Stimme)
Vin Diesel / Groot (Stimme)
Bradley Cooper / Rocket
Kurt Russel / Ego
Kurt Russel / Ego
Michael Rooker / Yondu Udonta
Karlen Gillan / Nebula
Pom Klementieff / Mantis
Elizabeth Debicki / Hohe Priesterin Ayesha
Chris Sullivan / Taserface
Handlung:
Ein Jahr nach dem die Guardians schon Xandar vor einer Apocalypse bewahrten, ist die Gruppe in der Galaxie berühmt geworden und erhält von den Sovereigns einen Auftrag. Sie sollen die dortigen Energiezellen gegen ein überdimensionales Monster verteidigen. Nach der erfolgreichen Durchführung des Auftrags erhält die Gruppe, Gamoras Schwester, Nebula als Belohnung. Ohne zu ahnen, dass Rocket, eine der Energiezellen stiehlt, begeben sich die Guardians auf die Rückreise und geraten prompt in Schwierigkeiten.
+++Diese Filmkritik ist spoilerfrei+++
Meine Kritik:
Bevor man in allen Einzelheiten diesen Film analysiert, sollte man sich zunächst die Frage stellen:
Was will Guardians of the Galaxy Vol. 2 überhaupt vermitteln?
Er ist eben nicht die Sorte Film die wir aus dem MCU bereits, in Hülle und Fülle, kennen, wo die im Hintergrund basierte Story über den kommenden Infinity War vorantreibt, sondern ein um sich selbst drehendes großen Sci-Fi-Abenteur darstellt. Zwar hatten wir im ersten Teil, einen kurzen Blick auf den übermächtigen Thanos erhaschen können, dieser war aber selbstverständlich nicht Teil der damaligen Handlung. Der erste Antagonist, mit dem es die Guardians ungewollt zu tun haben, ist Ronan der Ankläger. Der durch einen der besagten Infinity-Steine (Orb) vernichtet wurde.
Die hier zu Grunde liegende Story spielt sich allerdings abseits, dieser Haupstory des MCU ab. Und das kam dem Film dennoch zu Gute, denn dadurch betrachtet man ihn eher als Einzelfilm, als bspw. The First Avanger - Civil War, der auf einer faszinierenden und gleichermaßen groß vernetzten Handlung basiert.
Bild: Die Guardians, mit der gefangenen Nebula nach einer Notlandung
©Marvel Studios 2017
Der Film selbst, legt natürlich - wie auch im ersten Teil - das Hauptaugenmerk auf Humor, exzellentem Bildschnitt und den dazugehörigen Retro-Style seiner Musiktitel. Da der junge Star-Lord, der von der Erde entführte Peter Quill ist, kommen wir sehr häufig in den Geschmack von alten Zeiten. Er ist in den 80er geboren und wuchs also mit der Popkultur auf. Das dieses Image, den Film bereits im ersten Teil geprägt hat, ist längst kein Geheimnis mehr, doch irgendwie empfindet man dadurch nicht wirklich eine Entwicklung. Denn die Zeit bleibt ebenso wenig stehen, wie der Musik-Zeitgeist. Und irgendwie hängt dieser in der Galaxie "Lichtjahre" zurück.
Trotzdem haben wir hier erneut einen fantastischen Schnitt der einzelnen Szenen, sodass man dementsprechend über das große CGI-Massaker am Anfang und Ende, drüber hinwegsehen kann. Es entsteht sogar das Gefühl, dass eben dieses groß aufbereite CGI tatsächlich an den richtigen Stellen zum Einsatz kommt. Denn man darf auch nicht vergessen, CGI ist innerhalb der Science-Fiction nahezu unersätzlich. Und mit Guardians of the Galaxy Vol. 2 haben wir erneut ein überdurchschnittliches Beispiel dafür gefunden.
Nun vielleicht etwas genaueres zur Filmhandlung. Diese beschränkt sich zu großen Teilen, hauptsächlich auf die zukünftige Entwicklung und Vergangenheit von Star-Lord. Wir bekommen im zweiten Teil seinen Vater zu Gesicht, der ihm zum ersten Mal seine überirdischen Kräfte präsentiert. Auf dessen eigenen Planeten lernen wir seinen gottgleichen Vater besser kennen und dem Zuschauer wird für geraume Zeit eine Art Friede-Freude-Eierkuchen-Welt aufgetischt, weshalb die Story im Vergleich zum ersten Film deutlich mehr schwächelt. Für kurze Augenblicke, driftet Guardians of the Galaxy Vol. 2 auch schon in eine Art dramaturgische Richtung ab, wo jeder Charakter seine tiefsten Gefühle preisgibt. Und das macht den Film eben nicht komplett, zu dem was er eigentlich sein will, nämlich eine Science-Fiction Actionkomödie. Vielleicht ist dies möglicherweise auch Kritikpunkt Nummer eins, aber die Story wird mit einer epischen Schlussszene gerettet.
Bild: Den Spaß hat man trotz der vielen Kämpfe nicht verloren. Drax und Mantis witzeln über Star-Lords Gefühle.
©Marvel Studios 2017
Den Humor darf man natürlich nicht vergessen, denn auch wenn wir als Zuschauer eine Zeit lang im Film von und familiären Dialogen überschüttet werden, so kommt der Spaß hier nicht zu kurz. Dabei entdecken wir auch, dass der sonst so wütende und bösartige Drax aus dem ersten Teil, unglaublich viele Witze reißt und seine Kameraden sogar auf humorvolle Weiße bloßstellt. Er avanciert dabei schon gar zum großen Komödianten des Film. Nie zuvor hatten wir so viel Spaß mit diesem einstmals so ernsten und rachsüchtigen Charakter. Auch Baby Groot sorgt für viel Spaß und Lachanfälle während seiner Szenen. Schlussendlich rettet die kleine außerirdische Pfanze sogar den Tag der Guardians, da er für die entscheidende Aufgabe, einfachheitshalber gesagt die beste Statur hat. Selbst wenn er sich dabei, eine simple Abfolge an Knöpfen drücken nur schwer einprägen kann.
Am Ende ist vielleicht nicht unbedingt, dass Gesamtbild des Films entscheidend. Denn wie das bei den Superhelden so gang und gäbe ist, wird am Ende alles gut. In diesem Fall vielleicht nicht alles, den mit dem zweiten Teil hat Marvel, dass geschafft, was sie in dem bisherigen Universe bislang nicht geschafft haben - ein emotionales, trauriges und gleichzeitig äußerst episches Ende.
PS: Guardians of the Galaxy hat gleich fünf End-Credit-Scenes in seinen Abspann gepackt! Welche das sind verrate ich euch in einem separaten Beitrag.
Mein Fazit:
Vieles bleib gleich, aber einiges verändert sich auch. Die Macher von Guardians of the Galaxy halten zwar an ihrem Konzept fest, schaffen es aber auch einige sonst untypische Wendungen und Eigenschaften dort einzufügen. Nicht umsonst, spielen hier auch Hollywood-Legionäre wie Ving Rhames, Sylvester Stallone, Miley Cyrus und sogar David Hasselhof (als Cameo) mit. Sie katapultieren die Guardians und deren Wertigkeit in der Filmindustrie auf eine noch höhere Ebene und öffnen den Produzenten neue unvorstellbare Möglichkeiten für weitere Filme. Abschließend kann man sagen, dass der zweite Teil alle Erwartungen erfüllt und in vielen Kategorien den Vorgänger auch weitestgehend übertrifft. Und sehr viele Fortsetzungen gab es in der letzten Zeit nicht, die das erreichen konnten.
3D-Zitat: "Nicht zwingend notwendig, macht aber deutlich mehr Spaß!"
EFFEKTE (hervorragender Einsatz von CGI, es geht nicht besser)
SCHNITT/MUSIK (Bildschnitt ist ausgezeichnet, Musik im gleichbleibenden Retro-Stil wie Teil 1)
HUMOR (ein ernster Charakter entfaltet seinen Humor, durch inszeniertes Drama knapp vorbei an voller Punktzahl)
ACTION (Action gibt es mehr als ausreichend, trotzdem eine große unvernünftige Pause)
CHARAKTERE (Jeder erhält seine ihm zutreffende Screentime, manchmal wird zu viel dramatisiert)
STORY (einzelne Schwächen vor dem großen Plot-Twist, der Planet Ego als "Friedensparadies")
SPANNUNG (man ahnt, gegen Ende wer der eigentliche Bösewicht ist und was er vor hat)
MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG
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