Mittwoch, 17. Mai 2017

King Arthur: Die Legend neu erzählt [REVIEW]



Was hatten wir nicht schon an Filmen über diese größte Legende Englands? Excalibur (1981), Der erste Ritter (1995), Merlin (1998) und auch der schon abseits der eigentlichen Saga handelnde King Arthur (2004) mit Clive Owen.

Doch nun, erhalten wir eine komplette Neufassung dieser alt bekannten Geschichte durch die Regie von Guy Ritchie. Dieser Artus allerdings, soll ein eigenes Franchise bekommen. Ursprünglich waren, abgesehen von dem jetzigen Werk, fünf weitere Filme in Planung. Darunter natürlich direkte Fortsetzungen, aber auch eigenständige Solofilme, wie wir sie bspw. aus dem Marvel Cinematic Universe kennen.
Doch was taugt dieser neue King Arthur. Ich habe den Film bereits gesehen und informiere euch mal über dessen Erfolg.

Wer sich zunächst nochmal schlau machen will, gibt es hier den Trailer👇

Video von: KinoStarDE

Information zum Film:
Kinostart: 11. Mai 2017 (GER)
Altersfreigabe: FSK 12
Länge: 127 Min.
Genre: Fantasy/Abenteuer
Budget: 175 Mio. $
Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Joby Harold
Produktion: Akiva Goldsman, Joby Harold, Guy Ritchie, Tory Tunnell, Lionel Wigram;
Musik: Daniel Pemberton
Kamera: John Mathieson
Schnitt: James Herbert

Cast (Synchro/Rolle):
Charlie Hunnam / King Arthur
Katie McGrath / Elsa 
Jude Law / Vortigern
Annabelle Wallis / Maid Maggie
Eric Bana / Uther Pendragon
Aiden Gillen / Goosefat Bill
Astrid Berges-Frisbey / Mage (Guinevere)
Dijmon Hounsou / Sir Bedivere
Craig McGinlay / Percival
Mikael Persbrandt / Kjartan
Hermione Corfield / Syren
David Beckham / Blackleg-Anführer
Michael McElhatton / Jack´s Eye
Freddie Fox / Ed
Poppy Delevingne / Elsa
Robb Knighton / Mordred
Steen Young / Nemesis

Handlung:
England. 5. Jahrhundert. Der böse Magier Mordred hat sich von seinem König Uther abgewandt und führt seine Armee mit monströsen Kreaturen gegen den königlichen Hauptsitz Camelot. König Uther stirbt wenig später und sein kleiner Sohn Arthur wird zum Waisenkind. Er entkommt dem Unheil nur knapp und wird in einem Bordell in Londinum von Prostituierten groß gezogen. Als Arthur das Mannesalter erreicht und das heilige Schwert Excalibur aus dem Stein zieht offenbart sich ihm seine Macht. Und er erinnert sich an jenen Tag zurück als er alles verloren hat...

 +++Diese Filmkritik ist spoilerfrei+++

Meine Kritik:
Zunächst einmal sollte man sich vor Augen halten, dass sich der Film an einer eigenen Geschichte versucht. Es gibt zwar viele Querverweise zur bislang erzählten Saga, doch trotz allem versucht dieser Abenteuerfilm sein eigenes Fundament zu errichten. Anfangs hat man so das Gefühl, dass die Macher sich bei der Vorgeschichte nicht wirklich viel Mühe gemacht haben. Diese sehr kurze sehr schnelle Sequenz endet so abrupt wie sie auch begonnen hat. Für einen Film mit einer Dauer über zwei Stunden sollte dementsprechend auch eine einigermaßen schlüssige Vorgeschichte zu Grunde legen, die hier nur zum Teil, wenn nicht gar nur ausreichen erfüllt worden ist. Ein weiteres Problem ist, dass die Macher im Vorfeld bereits damit geteasert haben, dass King Arthur ein eigenes Franchise bekommt und dort liegt ein weiterer Negativpunkt. Denn, wenn man sich seiner Sache sicher ist, und Teil 2,3 oder auch 4 produzieren will, dann hätte dieser erste Film das Grundgerüst schmieden können. Deswegen ist die Story allgemein viel zu schnell und nicht detail-orientiert. 

Dem hinzu kommt natürlich ein massiver Einsatz von CGI. Ich habe in der Vergangenheit ein ähnliches Beispiel wie King Arthur gefunden, dass in einem ähnlichen Maßstab fungiert. Dieses Beispiel, ist der auch sehr hoch gehypte Eragon (2006). Ähnlich großer Einsatz von CGI, ein hohes Budget, eine Geschichte die in mehrere Teile gefasst werden sollte und eine relativ schwache Startwoche. Das Ende vom Lied, war das ein zweiter Teil schlichtweg nicht als gewinnbringend erachtet wurde. Lange Rede... die Effekte waren natürlich sehr übertrieben eingesetzt. Am Anfang ist man noch einigermaßen positiv überrascht von diesem neuen Bild eines King Arthur, aber gegen Mitte und auch hauptsächlich gegen Ende war es deutlich zu viel.

Was nun allerdings auf der positiven Seite steht ist die Action, die wir so noch nie bei King Arthur erleben durften. Diesbezüglich hat das Kamerateam, vor allem im Hinblick auf Flucht-Sequenz in Londinum, hervorragende Arbeit geleistet. Die Szene wirkt hektisch, was sie ja auch ist, und vor allem in gewisser Weise ziemlich real. Eine wackelnde Kamera kam während den 127 Minuten Spielzeit, zwar kaum vor, doch bei dieser einen Szenerie war das eine äußerst gute Idee. Ihr seht diese u. a. oben im Trailer👆 gleich zu Beginn. 
Es ist auch sehr interessant wie die Magie hier zur Geltung kommt. Allein das Berühren von Excalibur führt zu irgendeiner Form von übermächtigen Fähigkeiten. Mit diesen muss sich Arthur zwar noch auseinandersetzen, dennoch ist der Grundgedanke dahinter in seinem Ansatz nicht schlecht und bietet viel Spielraum nach oben.

Die Verbindung zu gegenwärtigem Humor scheint mir auch nicht immer angebracht. Hier und da sind kleine Gags zwar auch ein Kinolacher wert, aber in dieser Kategorie ist der Film ebenfalls davon übersät. In gewisser Weise raubt, dass auch viel an Spannung, da immer unbedingt noch ein Macho-Zitat folgen muss. Am Ende wirkt das viel zu überschaubar und die meisten der Sprüche wären mehr für eine gegenwärtige Action-Komödie geeignet.
Vielleicht bieten die einzelnen Charaktere die meisten Chance für Fortsetzungen. Wir haben hier, wie schon gesagt, enorm viele Querverweise zum Original. Und genau diese bieten den Produzenten unfassbar viel Stoff für weitere Verfilmungen. Mordred, Merlin, Guinevere und die legendäre Tafelrunde. Das große ABER wird allerdings das Budget sein. Aktuell läuft King Arthur auf die Gefahr hin, ein riesiger kommerzieller Flop zu werden. Nach einer Woche stehen gerade einmal 48 Mio. $ gegen die abnorm hohen Produktionskosten von 175 Mio. $. Wie gesagt, ohne den Erfolg dahinter, wird dieses Franchise wohl früher eliminiert als gedacht.

Fazit:
Am Ende kommt der neue King Arthur noch einmal mit einem blauen Auge davon. Das erneut große Aufgebot an CGI und eine schwache film-basierte Story hat den Film sehr schwach gemacht. Dabei war man so gespannt darauf, was dieser neuartige Arthur in die Wege leitet. Der Stoff an Geschichten ist da, es muss nur noch genutzt werden. Als erste Prognose, wage ich stark daran zu zweifeln, dass wir King Arthur als ein erfolgreiches Franchise erleben werden. Interessant ist es allemal, nur war das erste Abenteuer einfach nicht zu episch genug für weitere Fortsetzungen. Schlussendlich ist es mittelmäßig gutes Kino-Entertainment.

MOVIE & MEDIA LION BEWERTUNG

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