Donnerstag, 22. Juni 2017

FTWD: Auferstanden von den Toten? [FOLGEN-REVIEW]


Mit was für einem gelungenen Cliffhanger hat FTWD seine Zuschauer nun eine Woche warten lassen? Zum Ende der 3. Episode erlebten wir ein großes Wiedersehen mit einem lange verschollenen Charakter.
Warum diese Folge aber dennoch nicht ganz die Erwartungen erfüllt erfahrt ihr in der nun folgenden Review.

Zu den vorherigen Reviews:

Alle neuen Folgen der dritten Staffel, sowie die vorherigen Episoden gibt es bei Amazon Prime Video.

Bild: Offizielles Teaser-Plakat zur 3. Staffel. Nick mit blutüberströmten Gesicht. ©AMC

STAFFEL 3/EPISODE 4: 100
Originaltitel: 100
Laufzeit: 43 Minuten

Nachdem wir in der ersten und zweiten Folge von vielerlei wichtigen Ereignissen Zeuge wurden, so hat die dritte Episode sich ausschließlich darauf konzentriert dem Zuschauer am Ende die Kirsche auf dem Sahnehäubchen serviert. Nun ist die Staffel bereits in der vierten Episode angelangt und vermindert weiterhin das Tempo und setzt den dramaturgischen Aspekt nun höher an.

!!!SPOILER-WARNUNG!!!

Meine Episoden-Review:
Die ganze Episode bezieht sich auf den, wie wir seit letzte Woche wissen, um den eigentlich tot geglaubten Daniel Salazar. Bei der von ihm hervorgerufenen Explosion auf der Farm in der zweiten Staffel waren in dem Glauben gelassen worden, dass diese Figur das Zeitliche gesegnet hat. Doch am Ende der dritten Episode taucht er ganz am Ende an den Gitterstäben von Strands Zelle auf. Die Folge selbst, zeigt den Verlauf seines Überlebenskampfes nach der Explosion bis hin zur weiten Reise zum Staudamm, wo sich Strand aktuell in Gefangenschaft befindet.

Bild: Daniel Salazar flüchtet vor einer Horde Beißer. ©AMC

Der schwer verletzte Daniel torkelt zu Beginn durch die Straßen. Mit einer schweren Verletzung am Bein kommt er nur schleppend vorwärts. Der erste Punkt den wir hier leider auf der negativen Seite verbuchen müssen ist, dass tatsächlich ein Hund diese erste Szene (oben im Bild) auflöst. Der Beißer wird von diesem abgelenkt und verliert tatsächlich das Interesse an einer größeren Beute (i. d. Fall Daniel). Keine Sorge, der Hund überlebt natürlich! Der Kampf ist selbstverständlich noch nicht vorbei, denn weitere Untote lauern auf der offenen Straße. Dort wird Daniel von einem gewissen Efrain gefunden und zu seiner Gruppe in Sicherheit gebracht.
Bei dieser Gruppe angekommen, wird sein schwer verletztes Bein "behandelt". Mit einer Klinge werden der angeschmorte Stoff, sowie Fleischfetzen unsanft von Daniel entfernt. Dies ist eine wirklich krasse Szene und natürlich nicht für jedermanns Nerven. Was nun allerdings folgt sind endlose spanische Dialoge, die mehr oder weniger die Grundlage für nachfolgende Stories rundum die Suche nach Daniels Tochter nahelegen würde. Auf der Suche nach Nahrung und Wasser begeben sich Daniel und Efrain weiterhin in Gefahr. An einem Fluss wird Daniel, während Efrain in einen tiefen Schlaf fällt und sich in Sicherheit befindet, von zwei Beißern angegriffen. Den ersten kann er ohne Probleme mit seinem Krückstock niederschlagen, während dieser am zweiten und vielleicht etwas robusteren zerbricht. Nun haben wir wieder so einen Moment, den wir in den Bereich Lächerlichkeit einordnen können. Während der halb-lebendige Daniel kniet und betet, schlägt erstaunlicherweise ein Blitz auf den Untoten nieder und Daniel ist erneut gerettet. Zufall oder gar eine göttliche Fügung? Ganz gleich welche Antworten, aber diese Szene war einfach nicht die beste Option die Szene aufzulösen!

Bild: Daniel Salazar trifft auf den Chef des Staudamms Dante. ©AMC

Vom Einschlag des Blitzes ist Daniel selbstverständlich erstmal Platt und fällt in den Fluss. Zusammen mit dem toten Beißer wird er in einem Kanal angespült und von zwei Mitarbeitern des skrupellosen Dante aufgefunden. Diese bringen Daniel natürlich zu ihrem Vorgesetzten. Und dort trifft Daniel auf seine behandelnde Ärztin Lola, die am Damm also auch etwas zu sagen hat. Daniel wird quasi angestellt und trifft wenig später in der Kantine sogar auf den Oberboss Dante, der feststellt das Daniel ein größeres Geheimnis umgibt. Denn was wir hier erfahren, ist das Daniel früher bei der CIA gearbeitet hat und dort auch Leute gefoltert und getötet hat. Die Rede ist von genau 96 Menschen die durch die Hand von Daniel Salazar getötet wurden. Was auch eventuell den Titel erklären lässt. 

Was nun ebenfalls eine enorme Lücke in der Handlung hinterlässt, ist das Dante ohne weitere Umschweife Daniel als einen Schläger mobilisiert um Gefangene zu verhören. Denn anscheinend, gibt es Menschen die ihm das Wasser "stehlen". Dieser Begriff ist natürlich eine freie Interpretation von Dante selbst, der den Damm und sein erzeugendes Wasser zu einem Eigentum erklärt hat. Nun ja, dort trifft er auf seinen Lebensretter zu Beginn der Episode, nämlich Efrain. Dieser ist an einen Stuhl gefesselt und soll von Daniel zu einem Geständnis gezwungen werden. Dies ist jetzt eine Szene, die das Gesicht von Daniel von uns Zuschauern entscheidend prägen. Denn ohne großes Zögern geht er an sein Werk und schlägt auf den wehrlosen Efrain ein. Nachdem er sich einen härteren Gegenstand holt und zum entscheidenden Schlag ausholt, springt die sich im Raum befindende Lola schützend vor Efrain und gesteht, dass sie diejenige ist, wo Wasser von der Anlage gestohlen hatte für ihre Leute. 

Bild: Daniel führt die verängstigte Lola zu ihrer vermeintlichen Hinrichtung. ©AMC

Wir sehen nun wieder die Hinrichtungsmethode von Dante. Er wirft einen Gefangenen in die Tiefe und dieser wird von den unten liegenden Beißern zerfetzt, während die anderen Gefangenen das verängstigt hinnehmen müssen. Als Daniel Lola zum Geländer zieht und ihm Dante befiehlt sie ebenfalls über das Geländer zu werfen, weigert er sich und bleibt wir angewurzelt stehen. Einer von Dantes Mitarbeitern wird erwählt die Aufgabe zu übernehmen wird aber von dem eigentlich abwesend wirkenden Daniel überrascht und mit dessen Pistole erschossen. Einen weiteren tötet er ebenfalls mit einem Schuss, und einen weiteren heranstürmenden Gegner wird von den anderen Gefangenen zum Stolpern gebracht und herunter geworfen. Nun steht Daniel seinem ehemaligen Boss Dante gegenüber und hält ihm die Waffe in Richtung Kopf. Nachdem Dante ihm klar machen will, dass er ihn aufgenommen habe und ihm von der Straße geholt hat drückt Daniel den Auslöser und tötet Dante mit einem eiskalten Kopfschuss.

Die letzten Worte von Dante: 
"Du bist und bleibst ein verdammter Schweinehund!"

Ganz zum Schluss wendet sich Daniel den Gefangenen zu (unter ihnen befindet sich auch Strand) und befreit sie. Dabei gibt es noch einen Schlüsselmoment, als er sich vor Lola kniet und sie um Verzeihung bittet. Mit der Annahme seiner Entschuldigung wird das Bild schwarz und die Episode dann doch ein wenig blutig beendet.

Ausblick auf die Folge:
Es ist nichts neues im Universum von den beiden Walking Dead Serien, dass Charakteren quasi eine komplette Episode gewidmet wird. Ähnlich wie bei der Originalserie TWD haben sich diese Charakter-Episoden nicht erfolgreich umgesetzt. Ein großes Problem, dass hierbei entsteht ist das die Haupthandlung der ganzen Staffel immer weiter nach hinten verschoben wird. Es entstehen, s.g. Lückenfüller, die nicht wirklich interessieren und tatsächlich nur eine "normale" Episode herauskommt. Auch hier treten viele Probleme auf, wie zufällige Geschehnisse und Dummheiten von Antagonisten wie Dante. Kleinere Schlüsselmomente haben diese Folge aber davon bewahrt eine komplette Katastrophe zu sein.
Was bleibt abschließend zu sagen? Die nächsten Folgen müssen wieder ordentlich auf Zombie-Massaker setzen, damit nicht noch weitere Zuschauer das Weite vor dieser Staffel suchen!


2 von 5 Sternen: "Lückenfüller mit wenigen Highlights"

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