Sonntag, 23. Juli 2017

GOT7: Die Vorbereitung auf den großen Kampf [FOLGEN-REVIEW]


Ja es ist wieder soweit! Game Of Thrones hatte endlich seine Premiere der siebten und zugleich vorletzte Staffel am 13. Juli 2017. Doch mit einer so erfolgreichen Premiere hatte wohl keiner gerechnet. Einen so krassen Einstieg, allein von den Zuschauerzahlen, hatte wohl nicht mal HBO auf der Rechnung. 16 Millionen zum Beginn der siebten Staffel allein in den USA, waren dann auch für den HBO-Server zu viel und legten diesen mehr oder weniger am Ende lahm. Ähnliche Verhältnisse, nur in einer kleineren Relation, gab es auch bei Sky Atlantic HD. Dort verfolgten fast eine halbe Million Zuschauer die erste Episode und sorgten dementsprechend für dasselbe Ergebnis.
Dabei hatte diese erste Folge eher ruhig begonnen und mehr auf die kommenden Kämpfe auf Westeros vorbereitet. Bis auf wenige Ausnahmen hatte man fast alle Charaktere, ob Haupt- oder Nebencharakter, in diese Folge mit eingebunden. 

Alle Folgen der siebten Staffel könnt ihr auf Sky Atlantic HD oder per Stream auf Sky Go oder Sky Ticket anschauen.

Bild: Offizielles Teaser-Plakat zur 7. Staffel. | SKY

STAFFEL 7 | EPISODE 1: DRACHENSTEIN
Originaltitel: Dragonstone
Laufzeit: 56 Minuten

SPOILER-WARNUNG!

Wo beginnen wir bei dieser Episode nur? Es gibt tatsächlich so viel zu erzählen, dass ich hier alle Hauptcharaktere einzeln ansprechen muss. Den Anfang macht....

ARYA
Ihr gehört sogar die Pre-Intro-Szene. Wir befinden uns bei den Zwillingstürmen der Freys. Der Familie, die die Starks in Staffel 4 verraten hat und bei der "Roten Hochzeit" Aryas Bruder Rob, sowie ihre Mutter Catelyn getötet haben. Nun startet die Staffel mit einer Versammlung der Frey-Familie und ihrem Oberhaupt Walder Frey. Wie wir, zum Ende der sechsten Staffel erfahren haben, hat Arya (verkleidet als Küchenmagd) den alten Walder Frey ermordet. Was nun die Frag aufwirft, warum wir diesen in der Start-Sequenz zu sehen bekommen. Ist es eine Rückblende? Nein. Und wer Aryas Weg mit Interesse verfolgt hat, weiß das sie im Haus von Schwarz und Weiß zu einem Meuchelmörder oder gar auch Assassinen ausgebildet wurde. Bei ihrem Mord an Walder Frey benutzte sie zudem eine Maske. Es war trotz diesem Gedanken, sehr überraschend zu sehen, wie letztlich die getarnte Arya, als Walder Frey zum Trinken anfeuert und somit die gesamte Familie Frey mit einem Streich vergiftet. Ausgenommen sind zwei von dessen jungen Frauen, die keinen Weinbecher bekommen haben. Ein makaberer und ebenso starker Auftakt in die siebte Staffel. Und wenn man so überlegt, ein längst überfälliger Racheakt. Die Worte "lässt man einen Wolf am Leben, sind die Schafe nie in Sicherheit" bleiben dem Zuschauer mit einem Schauder in den Ohren.

Bild: Arya (r.) begibt sich auf den Weg nach Königsmund und stößt auf Soldaten der Lennisters. | SKY

Eine komplett andere Szene bekommen wir dann mit ihr und einigen Lennister-Soldaten zu sehen. Keine Gewalt, aber eine Reihe interessanter Dialoge mit eigentlichen Todfeinden. Wie wir bereits zu Genüge gesehen haben, sind die Starks und die Lennisters bis ins Mark verfeindet. Doch hier sucht Arya keine Konfrontation. Es ist eine Szene, die möglicherweise einen Wandel in der Welt von Eis und Feuer einleitet. Arya spricht mit den Soldaten über ihr Leben und teilt mit ihnen sogar Essen und Trinken. Vielleicht ist es ein Zeichen, dass Westeros sich bald vereint, und geeinigt in den Kampf gegen die Toten zu Felde zieht. Die Frage, was sie denn auf dem Weg nach Königsmund führt, beantwortet die junge Stark locker mit den Worten: "Ich werde die Königin umbringen", woraufhin lautstarkes Gelächter der Soldaten und letztlich auch Arya folgt. Der Plan, denn man hier so amüsant zum Vorschein bringt, ist nun also offenbart. Arya marschiert wie ein Geist auf Königin Cersei.

DER NORDEN (JON, SANSA & BRAN)
Es geschehen so viele interessante Dinge in dieser ersten Episode. Zum einen sehen wir die in unheilvoller Größe erstarkte Armee der Toten. Zu allem Überfluss besitzen sie nun auch tote Riesen. Zeitgleich kommt Bran zusammen mit Me, nach seiner langen Reise und einer Begegnung mit dem Nachtkönig, zur Mauer, wo er vom aktuellen Lord-Kommandanten Edd in Empfang genommen wird. Mit den Berichten über seine Herkunft, der nahenden Bedrohung und seinen Visionen, wird er durch das Tor gelassen. Ein wenig weiter im Süden berät der neue König des Nordens Jon Schnee mit seinen Vasallen, wie sich der Norden gegen die kommende Gefahr der weißen Wanderer und ihrer Armee vorzubereiten hat. Es werden Unmengen an dem Rohstoff Drachenglas benötigt. Das einzige Metall auf der Welt, mit dem man weiße Wanderer töten kann. Er befiehlt seinen Untertanen sich allesamt im Kampf ausbilden zu lassen. Dies betrifft auch Frauen und Kinder, was zunächst allerdings auf kleineren Unmut bei Lord Glauer trifft, aber später mit einem passenden Argument von der kleinen Lady Mormont bereinigt wird. 
Doch innerhalb der Stark-Familie scheint ein kleinerer Zwist zu entstehen. Bei der Frage, wie man den Norden verteidigt werden zwei Häuser genannt, die gegen Ende der sechsten Staffel noch an Seite der Bolton (ehemalige Gegner der Starks) in die Schlacht gezogen sind. Während Sansa klar macht, dass die Burgen den aus der Vergangenheit rebellierenden Familien abgenommen werden sollte, so spricht sich Jon am Ende dafür aus diese Burgen deren Nachkommen zu überlassen. Die damaligen Anführer dieser Häuser sind bei der "Schlacht der Bastarde" gestorben, somit sein dann auch keine weitere Bestrafung laut Jon notwendig. Dieser kleinere Streit scheint sich auch nach der Versammlung, nicht komplett gelegt zu haben. Nebenbei scheint auch noch Kleinfinger ein noch nicht bekannten Zug zu planen, der ihm vielleicht deutlich mehr hilft, als dem aktuell vereinigten Norden. Wird er aus diesem kleinen Zwist einen Vorteil herausspielen und eventuell sogar die Starks entzweien?

Bild: Der Norden trainiert für den größten Konflikt ihrer Geschichte. Brienne in einem Übungskampf mit Podrick. | SKY

Nun kommen dem Norden auch eine kleine Gruppe von Kämpfern entgegen. Bei dieser Gruppe handelt es sich um die Bruderschaft ohne Banner, wo sich seit kurzem auch der Bluthund dazu gesellt hat. Begleitet von Thoros von Myr und Beric Dondarrion, sucht er auf der Reise nach einem Unterschlupf vor dem Schnee. Der Winter hat nun auch weite Teile südlich von Winterfell in eine weiße und kalte Landschaft verwandelt. Die Hütte in der die Gruppe unterkommt, ist keine geringere als diese mit der der Bluthund bereits mit Arya vor einer gefühlten Ewigkeit untergekommen ist. Geendet hatte dieser Aufenthalt mit eine Diebstahl der dortigen Einkünftige und der Voraussage, dass der hiesige Bauer und seine Tochter den kommenden Winter nicht erleben werden. Diese Aussage befürwortet sich dann schließlich, als sie die Leichen der beiden in der Hütte auffinden. Der ehemalige blutrünstige Söldner scheint das Ableben dieser eigentlich unbedeutenden Charakteren so nahe zu gehen, dass er die beiden später beerdigt und ihnen sogar ein "halbes" Gebet widmet. 
Doch das interessante an seiner Figur spielt sich innerhalb dieser Hütte ab. Dort wird er von Thoros von Myr ans Feuer gebeten. Des Bluthunds Angst vor dem Feuer ist allgegenwärtig und so nähert er sich diesem sehr langsam. Doch er lässt sich überreden und blickt in das Feuer. Nun offenbart sich ihm sogar eine kleine Vision. In dieser sieht er wie die Untoten auf die Mauer marschieren. Nachdem er seine Vision den anderen mitteilt, erklärt Beric ihm das sie nicht ohne Grund immer weiter in den Norden marschieren. Es befürwortet sich also auch, dass der Bluthund und seine "Kumpanen" sich Richtung Mauer bewegen.

DER SÜDEN (JAMIE & CERSEI)
Die gefährliche Lage des Nordens kennen auch die Truppen der Lennisters, die in Königsmund fast schon wie auf dem Präsentierteller stationiert sind. Cersei zeigt dies auf einer großer gemalten Karte von Westeros auf. Gegner aus allen Himmelsrichtungen:

- Feinde im Osten -> damit ist die Armada von Daenerys gemeint, die später auf Drachenstein landet
- Feinde im Süden -> Ellaria Sand und ihre Sandschlangen aus Dorne, die sich mit Daenery verbündet habe.
- Feinde im Westen -> Olenna Tyrell aus Rosengarten, die sich mit Dorne zusammengeschlossen hat und ebenfalls im Bündnis steht.
- Feinde im Norden -> die Starks, die aber aktuell wohl nichts mit diesem Krieg zu tun haben werden

Trotz dieser bedrohlichen Lage scheint Cersei voller Zuversicht zu sein, während ihr Bruder die Lage noch einmal analysiert und klar macht, dass sie ohne Verbündete nicht überleben werden. Ein kleiner aber dennoch eventuell wichtiger Ausschnitt wird dem Zuschauer von oben auf die Karte geboten. Dort sieht man, dass sich Cersei auf einer gewissen Landschaft positioniert, die man als "Neck" (zu deutsch: Nacken) bezeichnet. Ihr Bruder befindet sich am Anfang auf diesem bemalte Riesenabbild von Westeros auf einer Inselgruppe, die sich die "Fingers" (zu deutsch: Finger) schimpft. Möglicherweise ist das eine Anspielung auf Cersei´s Tod, und das Jamie vielleicht erneut zum Königsmörder wird. Dieses kleine versteckte Detail könnte die Theorie, des Brudermordes womöglich begründen und am Ende sogar wahr werden lassen.
Wenig später offenbart Cersei ihren Plan und man sieht am Horizont von Königsmund, die Flotte der Graufreuds. Dort regiert aktuell Euron, der eine Unmenge von Schiffen in die Bucht der Hauptstadt segeln lässt. Auf Einladung der Königin erläutert er ihr einen Vorschlag, der eine mögliche Heirat mit einnimmt. Die Vermutung, dass Euron sich bei Cersei lieb Kind macht, ist damit auch bestätigt. Doch sein Antrag wird zunächst abgelehnt, was zur Folge hat, dass er den Thronsaal mit einem Versprechen verlässt. Er begibt sich erst wieder nach Königsmund, wenn er ein passendes Geschenk gefunden hat. Nun stellt sich die Frage, was für eine Art Geschenk meint er. Dies lädt ein zu vielerlei Spekulation. Wird es wie einige vermuten, ein Drache oder der Kopf von Tyrion oder gar doch etwas ganz anderes. Aufgrund dieses noch jungen Charakters (erst zwei Folgen) ist es kaum auszumachen, was es am Ende sein kann. Also lassen wir uns überraschen, denn dieses Bündnis wird aller Wahrscheinlichkeit früher oder später zu Stande kommen. Was am Ende auch Jamie wohl deutlich missfallen wird.

Bild: Was sind seine Absichten? König Euron Graufreud von den Eiseninseln bei einer Audienz mit Cersei. | SKY

SAMWELL
Es kommt anders als von vielen gemutmaßt. Die Annahme das Sam in Staffel 7 zu wenig Screentime kommen wird, ist mit dieser Folge deutlich wiederlegt worden. Seine Geschichte ist allerdings fast schon eine kleine Wiederholung von seiner Anfangszeit auf der Mauer. Er ist isoliert und hat eine Tätigkeit, die man schlichtweg als einen "Scheißjob" titulieren kann. Er wechselt die Nachttöpfe der Maester, sortiert die Bücher ein und bringt kranken Menschen Essen. In Altsass (original: Oldtown) stößt er unter anderem auch auf den eingesperrten und von Grauschuppen (eine unheilbare Krankheit) geplagten Jorah Mormont. Sam lernt zwar einiges von einem befreundeten Maester, doch ist ihm aktuell der Zugang zu dem geheimen Bereich verwehrt. Eines Nachts schleicht er sich trotzdem mit einem gestohlenen Schlüssel in diese Abteilung und nimmt einige möglicherweise hilfreiche Bücher für seine Forschungen mit. Diese beinhalten natürlich einen Weg, die Armee der Toten zu stoppen oder zumindest wie man sie bekämpfen kann. 
Zufällig stößt er auf eine Zeichnung von Drachenstein und auf einen Berg, der das seltene Metall "Drachenglas" im Überfluss beinhalten soll. Abgesehen von einem nicht gewohnten lustigen Abschnitt über Samwell´s Tagesablauf, könnte er zu einem indirekten Helden werden kann. Denn ohne es zu wissen, könnte Drachenglas die Heilung für den schwerkranken Jorah sein und ebenso stellt er damit ungewollt die Verbindung zwischen Jon Schnee und Daenerys Tagaryen her. Die ebenfalls bald aufeinander treffen werden, denn Jon braucht Drachenglas, und Daenerys könnte sich einen weiteren Bündnispartner aneignen.

DAENERYS & TYRION
Der Schlusspunkt der Episode gehört selbstverständlich der Drachenkönigin, die endlich zu ihrem Geburtsort zurückkehrt. Die verlassene Burg Drachenstein wird von ihr in Besitz genommen. Dabei verzichtet die Szene bis zum Schluss auf jegliche Konversation oder Dialoge. Untermalt von spannender Musik bekommen wir auch hier eine Gänsehaut als Daenerys die Mauern Richtung Eingang entlangläuft. Zusammen mit ihrem Begleitern Varys, Grauer Wurm, Missandei und ihrer rechten Hand Tyrion schreitet sie Schritt für Schritt voran, bis sie zum Thronsaal kommt. Dort bleiben alle bis auf Tyrion stehen, und Daenerys betritt den Raum der daneben liegt. Diesen Raum kennen wir bereits, als Versammlungsraum des verstorbenen Stannis Baratheon, der mit seinem Vorhaben den Eisernen Thron zurück zu erobern gescheitert ist. Dort befindet sich auch der Tisch, der bereits ihrem Urahnen Aegon dem Eroberer bei dessen Invasion zur Verfügung stand. Die Szene ist recht kurz und setzt nun einen Dominoeffekt in Gang. Daenerys gehört dieser Schlussakt und sie brauch nur drei einfache Wörter um die Laune der Zuschauer auf die nächsten Folge explodieren zu lassen:
"Wollen wir beginnen?"

Fazit:
Trotz wenig Action, ist diese erste Folge unglaublich interessant. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Charaktere aufgetreten. Drachenstein legt damit zugleich den Grundstein für den großen Krieg der nun definitiv folgen wird. Der Schlussakt stiehlt am Ende wirklich allen die Show und dabei beinhaltet er keinen einzigen Dialog. Es reichen, wie oben schon beschrieben, drei 
simple  Wörter um die Zuschauer zu faszinieren. Ich hatte nicht mit einem großen Spektakel zu Beginn gerechnet. Dies wäre ohnehin etwas langweilig, da dann eine gewisse Vorgeschichte immer in den Hintergrund rückt. Hier wurde das fast perfekt gelöst. Dennoch hätte ich mir zumindest im Norden vereinzelte Kämpfe gewünscht, damit die Lage vielleicht noch etwas ernster dargestellt wird. Aber allein der Anblick der Armee der Toten sorgt für Gänsehaut und macht auf jeden Fall Laune auf mehr. Es wird noch so vieles passieren!


4 von 5 Sternen: "Gelungener Start und eine perfekte Überleitung!"

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