Dienstag, 1. August 2017

GOT: Daenerys in Bedrängnis! [FOLGEN-REVIEW]

So hätten wir das wohl nicht erwartet! Die Drachenkönigin ist in der Defensive! Nachdem Euron bereits Asha Grafreud und Ellaria Sand zu See geschlagen hat, erleben Daenerys und ihre Verbündeten weitere Rückschläge. Und Cersei bekommt endlich das was sie will!

Vorherige Folge(n):


Alle Folgen der siebten Staffel könnt ihr auf Sky Atlantic HD oder per Stream auf Sky Go oder Sky Ticket anschauen.



STAFFEL 7 | EPISODE 3: DIE GERECHTIGKEIT DER KÖNIGIN
Originaltitel: The Queen´s Justice
Laufzeit: 59 Minuten

SPOILER-WARNUNG!

Wer dachte Daenerys würde den Eisernen Thron ohne große Mühen mit ihrer gigantischen Armee für sich erringen hat weit gefehlt. Spätestens nach dieser Folge wird klar: Cersei ist nicht nur ein ebenbürtiger Gegner, sondern eine ernst zunehmende Gefahr. Dank Euron Graufreud, der auf See unschlagbar zu sein scheint und einem taktischen Meisterwerk ihres Bruders, Jaime, kann Cersei nun sogar in die Offensive gehen. Doch wie aufs Stichwort, tauch der heldenhafte Jon Schnee auf Drachenstein auf. Ist er möglicherweise ein neuer Verbündeter?

Das längst überfällige Treffen
Der aktuelle Mittelpunkt vieler interessanter Treffen und Ereignisse ist wie auch zu Beginn der Letzten Episode, erneut Drachenstein. Dort trifft der momentane König des Nordens Jon Schnee für eine Audienz bei Daenerys Tagaryen ein. Die Beweggründe dieses Treffens sind unterschiedlich, da Tyrion Lennister (die Hand der Königin/Berater) den formulierten Brief nicht eins zu eins mit den Worten seiner Königin übernommen hat. So lies er die entscheidende Floskel der Königin "er soll das Knie beugen" einfach aus der Abschrift heraus, und fügte ein eigenes Zitat hinzu, was Jon letztendlich dazu bewog sich auf die Reise zu begeben. Recht schnell macht Jon klar, dass er sich nicht unterwirft, was eine längere Diskussion über die Vergangenheit von Westeros zu Folge hat. Er begründet seine Reise damit, dass er auf die Hilfe der Drachenkönigin angewiesen ist. 

Bild: Ein Treffen mit Folgen? Daenerys und Jon werfen sich fragende Blicke zu .| SKY

Da Daenerys von der aktuellen Lage des Nordens im Unklaren ist, stoßen Jon´s Erzählungen über die Armee der Toten, sowie die der Weißen Wanderer auf taube Ohren. Da für Jon aber zunächst die Ausstattung seiner Waffenschmiede im Vordergrund steht, bezieht er sich zuerst nur auf das dringend benötigte "Drachenglas", dass sich im Überfluss in den Bergen von Drachenstein befinden soll. Dieser Bitte kommt Daenerys vorerst nicht nach. Es braucht erneut, die geschickten Formulierungen des Wortgewandten Tyrion um die Königin zumindest annähernd zu überzeugen, dem Norden diese Ressource zur Verfügung zu stellen. Zudem bedrücken die Drachenkönigin auch andere Sorgen, denn sie erfährt kurz nach diesem dem Treffen das die Flotte der Graufreuds nahezu vollständig von Euron vernichtet wurde. Bei diesem Angriff wurden wichtige Verbündete wie Asha Graufreud und Ellaria Sand gefangen genommen. Hier stellt sich die interessante Frage, wie es mit diesen beiden Gefangenen weitergehen wird. Versucht Daenerys eine waghalsige Rettungsmission oder hat sie bereits mit dem tapferen Jon Schnee einen möglichen Ersatz gefunden, um die Lücke zu füllen?

Bran erreicht Winterfell und Jorah wird geheilt
Abseits der großen Geschehnisse, gibt es auch für einige Nebenfiguren wieder positive Nachrichten. Während Sansa (aktuell Hüterin des Nordens in Jons Abwesenheit) versucht den Nachschub zu sichern, erreicht ihr totgegblaubter Bruder Bran seine ehemalige Heimat, Winterfell. Die Wege der Beiden hatten sich seit Staffel 1 nicht mehr gekreuzt. Seitdem haben Sansa und Bran sich von Staffel zu Staffel immer weiter von einander entfernt. Nach dem sich die Beiden nun doch wieder über den Weg laufen, lässt die sonst so kühl wirkende Sansa ihren Gefühlen freien Lauf und fällt ihren Bruder um den Hals. Da er laut Erbfolge im Rang über ihr steht, bietet sie ihm Winterfell an, doch der "neue" Brandon verfolgt andere Pläne. Da er mit übermenschlichen Fähigkeiten (er sieht in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) ausgestattet ist, lehnt er dieses Angebot strickt ab. Begründen tut er dies vor Sansa, mit einer Vision wo er seine Schwester in einem weißen Kleid gesehen hat. Mit dieser Aussage (ein Rückblick in Sansas Vergangenheit) wendet sie sich von ihm ab, während er einsam am großen Wehrholzbaum zurückbleibt. Bran wird wohl weiter nach dem Feind der Menschheit Ausschau halten, denn der Nachtkönig rückt immer weiter Richtung Mauer vor.
Etwas weiter im Süden wird Jorah, der zuvor von Samwell heimlich behandelt wurde, vom Erzmaester untersucht. Seine vermeintlich unheilbare Krankheit, die Grauschuppen, ist geheilt. Da Sam vermutet, dass der Maester bereits über seine Behandlung Bescheid weiß, versuchen er und Jorah dies trotzdem zu verheimlichen. Doch die lapidaren Aussagen über gutes Klima, Erholung und viel Schlaf scheinen eben das Gegenteil zu bewirken. Der Erzmaester spielt das Spiel allerdings gekonnt mit und zitiert Samwell wenig später zu sich. Der nun geheilte Jorah bricht von der Zitadelle wieder auf in Richtung Drachenstein, um seiner geliebten Königin weiter zu dienen. Er verabschiedet sich von Sam und dabei kommt es zu einem Handschlag, der möglicherweise trotzdem noch die Gefahr birgt die Krankheit zu übertragen. Samwell selbst, wird vom Erzmaester zwar beglückwünscht, doch darf er als Strafe für sein verbotenes Unterfangen alte Manuskripte neu abschreiben. Nun ja, es hätte für ihn noch schlimmer kommen können! Dennoch scheint vor allem Sam, immer mehr zu einer Schlüsselfigur zu werden. Es wäre wirklich Schade um den ehemaligen Angsthasen, wenn er sich nun doch irgendwie mit dieser tödlichen Krankheit angesteckt hat. 

Cersei´s späte Rache und Jaime´s geniales Meisterstück
Sie hat sie doch noch bekommen. Die späte Rache gegenüber ihren Feinden. Nachdem Euron triumphierend die Geiseln in Königsmund herumführt und der Königin als Geschenk darbringt, hat Cersei einen Teil ihres Rachefeldzugs schon geschafft. Zudem hat sie nun einen starken Verbündeten, der auf See kaum zu schlagen scheint. Euron wird wohl nun des Öfteren Daenerys das Leben schwer machen. Ellaria Sand und ihre jüngste Tochter werden in den Kerker geworfen und Cersei vollendet ihre Rache an der Ermordung ihrer Tochter, ganz im Stil ihrer Feinde. Eine eiskalte Kopie des Mordes vollführt sie vor den Augen von Ellaria Sand, die mit ansehen muss, wie Cersei ihre Tochter küsst und ihr damit ein Gift überträgt. Ihr treuer Diener Qyburn überreicht Cersei das Gegengift, dass sie ebenfalls provokant vor den beiden Gefangen zu sich nimmt. Sie macht Ellaria klar, dass sie ihre eigene Tochter angekettet sterben sehen wird und sie absolut nichts dagegen unternehmen kann. Gleichzeitig soll sie ganz langsam in dieser Zelle zu Grunde gehen, nur um jeden Tag auf ihre tote Tochter blicken zu können. Ein wirklich grausames Kunststück und womöglich auch der letzte Augenblick in dem wir die Sandschlangen sehen, die nun mehr oder weniger auf ihre Art ungewollt sterben werden.

Bild: Die bereits vergiftete Tochter und ihre Mutter gefesselt und geknebelt gegenüberstehend. | SKY

Währenddessen erobern die Unbefleckten mit einigen Verlusten die Burg Casterlystein. Was sie nicht ahnen, ist dass Jaime Lennister ein Großteil des Heeres abgezogen hat um gegen den Sitz des Hauses Tyrell (eine weitere Verbündete von Daenerys) zu Felde zu ziehen. Auch wird dem Anführer der Unbefleckten, Grauer Wurm, bewusst, dass er in eine Falle gelaufen ist. Der schnelle Sieg auf Casterlystein hat nämlich zu Folge, dass er eingeschlossen ist. Denn am Horizont, taucht erneut die Flotte von Euron auf, der nun die Transportschiffe der Unbefleckten attackiert und ebenfalls in Brand steckt. Spannend wird nun sein, wie sich die Unbefleckten aus dieser Lage befreien werden. Denn die Burg kann auch aus einem weiteren Grund nicht gehalten werden, da die Kornspeicher von den Lennisters geleert wurden. 
Ohne viel Mühen und einer verstärkten Armee durch Randyll Tarly erobert Jaime Rosengarten. Dort hält sich auch noch Lady Olenna auf. Ihre Besatzung wird vernichtend geschlagen und ihre Burg gestürmt. Mit schwerwiegenden Folgen für Daenerys, was gleich noch erläutert wird. Zunächst aber bietet Jamie ihr ein Trostpflaster an. Denn anstatt eines qualvollen Todes durch Cersei, gibt er ihr die Gelegenheit durch Gift (mit Wein vermischt) zu sterben. Mit der Information, dass Jaime ihr versichert es würde keine Schmerzen verursachen, schluckt sie den vergifteten Wein runter und offenbart ihre Verschwörung gegen den damaligen König Geoffry. Wie man bereits weiß, steckte sie unter anderem hinter diesem Komplott. Trotzdem erteilt sie mit ihren letzten Momenten noch einmal eine Ohrfeige an das Haus Lennister. Denn anders wie Jaime es mit ihr gemacht hat, wusste sie nichts von den fürchterlichen Auswirkungen des Gifts das Jaimes und Cerseis Sohn zur Strecke gebracht hat. Er starb einen fürchterlichen Tod, als er nach Luft schnappend und blutüberströmt auf seiner Hochzeit zusammenbrach. Ebenfalls durch einen vergifteten Wein. Wütend stürmt Jaime aus dem Raum, während der Zuschauer nun weiß, dass auch die Frau mit der schnellen und Wortlauten Zunge von uns gehen wird. Cersei hat damit ihren Rachefeldzug somit beinahe abgeschlossen. Es fehlt nur noch eine Person! Sansa Stark!

Bild: Sogar im Augenblick der Niederlage, kann Ollena (r.) ihre Feinde zur Verzweiflung bringen. | SKY

Auswirkungen:
Und dieses Mal sind es enorme! Nachdem sie nun drei wichtige Verbündete innerhalb kürzester Zeit verloren hat, bleibt Daenerys nur noch die eingeschlossene Armee der Unbefleckten, sowie die Horde der Dohtraki. Sie ist also auf Hilfe angewiesen. Da trifft es sich gut, dass ein passender Kandidat sich bereits auf Drachenstein befindet. Jon Schnee! Er könnte der einzig verbleibende zukünftige Bündnispartner der Drachenkönigin sein. Denn mit dem Norden im Rücken könnte sie erneut gestärkt in den Kampf ziehen. Nur hat der Norden immer noch dieses Problem mit den Weißen Wanderern. Eine verzwickte Situation, da für sie und Jon genau diesselbe Eigenschaft eben nicht zur Verfügung steht, nämlich mehr Zeit.
Ein kurze, aber vielleicht noch entscheidende Szene hatten auch die Graufreuds, die den geschwächten Theon aus dem Wasser ziehen. Er könnte vielleicht mit den letzten verbliebenen Schiffen der Graufreuds eine Mission wagen, die die Rettung seiner Schwester beinhalten könnte. Doch hat er sich, wie wir wissen feige aus der Seeschlacht geschlichen und somit auch die eigenen Soldaten nicht hinter sich. Sie werden ihm wohl nicht geeinigt folgen, zumindest nicht ohne einen Beweis das er sie führen könnte.
Cersei hat die Oberhand gewonnen und wird wohl nun in die Offensive gehen. Gleichzeitig wird Daenerys zu einem Mittel greifen, dass sie bislang unter keinen Umständen einzusetzen gewagt hätte. Ihre Drachen! Ihre ultimative Waffe(n) wird mit Sicherheit noch eine Rolle spielen und dem Krieg noch einmal eine Wendung geben. Doch wird es auch hier immer wahrscheinlicher, dass einer oder gleich mehrere Drachen bei dem Großangriff sterben werden. Zudem stellt sich hier die Frage, welchen Schritt Daenerys zuerst gehen wird. Die Flotte von Euron attackieren oder denauf dem Festland stationierten Lennisters einen empfindlichen Schlag zu versetzen.

Bild: Jon wird (vermutlich) ein3 entscheidende Rolle in der nächsten Folge einnehmen. | SKY

Mein Fazit:
Trotz des kurzen Kampfes um Casterlystein hat die Episode etwas richtig geniales an sich. Eben dieser unglaublich gut gelungene Rachefeldzug und diese ausgezeichneten Querverweise über die Ermordungen der Lennister-Kinder. Ironie des Schicksals, dass die Mörder auf die beinahe exakt dieselbe Weise ums Leben kommen werden - natürlich mit kleineren Unterschieden. Außerdem hat es wirklich kaum jemand für möglich gehalten, dass die so übermächtig wirkende Drachenkönigin nun so in Bedrängnis geraten ist. Die als gut durchdacht abgestempelten Pläne haben sie in eine Falle laufen lassen. Nun muss sie dass tun, was sie von Anfang an hätte tun sollen. Den Thron mit Feuer und Blut erobern.
Wie gesagt ist Die Gerechtigkeit der Königin, eine mehr als beeindruckende Folge geworden. Dennoch stört dabei erneut, dass man die zu Verfügung stehenden Mittel - und die haben die Produzenten mit Sicherheit zu Genüge - auch hier nur bedingt einsetzt. Aber das steigert auch das Potenzial, dass uns am Ende etwas richtig episches geboten wird.


4 von 5 Sternen: "Eine äußert gut durchdachte Folge!"

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