Seit mehr als einer Woche, ist wohl der meist erwartete Film 2016 nun auf der Leinwand zu sehen. Ich war direkt am Startdatum im Kino und war vom gesamten Film in positiver Hinsicht überrascht. Meine Bewertung zu diesem Film findet ihr in einem vorherigen Beitrag: -> Hier klicken
In dieser Analyse zeige ich euch welche Bedeutung der Film für die komplette Geschichte von Star Wars spielt, welche Aufgaben er dabei erfüllen musste und ob der Film es schafft an vergangene Erfolge anzuknüpfen.
+++ACHTUNG auch hier gilt, wer den Film noch nicht gesehen hat, hier folgen SPOILER!!!+++
Mit welchem Gefühl kommst du aus dem Kino?
Ich kann hier aus eigener Erfahrung sagen, und ich habe jeden Film der Reihe, sowie die Serie gesehen, dass dieser Film einen echten Fan einfach nicht enttäuschen kann. Lasst euch nicht von irgendwelchen Kritikern beeinflussen, die behaupten, dass die Story des Films wiedermal eine "Gut-gegen-Böse" Geschichte ist. Das ist hier überhaupt nicht der Fall! Der Film lenkt die Aufmerksamkeit von Rebellen, sowie dem Imperium ab und konzentriert sich auf eine kleine Gruppe die einen heiklen Auftrag erfüllen muss. Rogue One mag einen Kriegsfilm darstellen, doch er regt dabei definitiv zum Nachdenken an. Selbst nach dem Schlussakt, musste ich einige Minuten sitzen bleiben und den Film nochmal im Kopf durchspielen.
Auch wenn man irgendwie von Anfang an wusste oder zumindest den Gedanke hatte, dass diese Mission ein Himmelfahrtskommando ist, fühlte man trotzdem mit den Charakteren mit, die nach und nach auf dem Schlachtfeld auf Scarif starben.
Die "Golden Moments" des Film
Wie in allen anderen Filmen, darf der Humor in einem Star Wars Film natürlich nicht zu kurz kommen. Dafür haben wir wiedermal einen passenden Charakter - Oh warte - einen passenden Droiden gefunden. Um ehrlich zu sein, nach den ersten Trailern war ich skeptisch ob K2SO den Humor der Vorgänger (R2D2 & BB8) gleich kommt. Aber ich war mehr als beeindruckt von seiner Leistung innerhalb dieses Films. Er hatte immer einen Spruch parat und konnte oftmals eine Szene auflockern und im Kino ein lautstarkes Lachen hervorrufen. Er hat dabei einen Riesenvorteil gegenüber R2D2 und BB8. Er kann sprechen und spielt diesen Vorteil hervorragend aus. Dieses gewisse Maß an Sarkasmus und Logik in einem kombiniert macht ihn zur Schlüsselfigur für den Humor des Filmes.
Aber der lustigste Moment im Film war, als Jyn Erso und die Anderen aus der Gruppe (Cassian, Chirrut & Baze), von rebellierenden Truppen auf Jedha gefangen werden. Ihnen werden alle Säcke über den Kopf gestülpt, damit sie nicht sehen, wohin sie verschleppt werden. Auch dem bereits blinden Chirrut, der die Szene mit: "Soll das ein Witz sein? Ich bin blind!" äußerst lustig abschließt. Ich denke es ist nicht untertrieben, aber das war der größte Brüller im gesamten Film.
Wieder zurück zu den ernsten Momenten im Film. Der Krieg steht hier selbstverständlich im Vordergrund. Dabei sehen wir mehrere unglaublich gut dargestellte Kampfszenen auf verschiedenen Planeten. Es dauert nicht lang, bis im Film die ersten Explosionen zu sehen sind. Die Kampfhandlungen selbst, wirken so kriegerisch und kaum vorhersehbar. Der Einsatz des Todessterns bestimmt in jeder Sekunde die Dramatik des Films. Nach dem ersten Test, ist den Rebellen klar, dass das Imperium eine Waffe besitzt um diesen Kampf und alle weiteren Kämpfe schnell im Keim ersticken kann. Es kommt das Gefühl einer ausweglosen Situation auf, wo man zum ersten Mal in allen Filmen erkennt, dass auch die so hart kämpfenden Rebellen tief gespaltet sind.
Eine direkte Konfrontation wird abgelehnt, stattdessen nimmt sich eine kleine Gruppe den Auftrag zu Herzen und versucht, in einem epischen Schlussakt, die Pläne des verwundbaren Todesstern zu erbeuten.
Die Aufgabe des Films
Viele vergessen, vor lauter Krieg und der Zerstörung, dass der Film dabei eine der wichtigsten Fragen des gesamten Star Wars Universum lüftet.
Warum war der erste Todesstern so verwundbar?
Der Mitentwickler Galen Erso, Jyns Vater, hat bei der Errichtung dieser Waffe, einen konstruktiven Fehler eingebaut. Dies tat er aus Rache, denn er musst im Grunde sein ganzen Leben in ständiger Angst verbringen, wieder für das Imperium zu arbeiten. Schließlich verlor er seine Frau und konnte auch nicht seine, zu diesem Zeitpunkt flüchtende, Tochter großziehen.
Diese wichtige Antwort erläuterte er in einem Hologramm für seine Tochter, wo er ihr den Hinweis auf die Pläne gibt, die den Fortgang der gesamten Geschichte bestimmt.
Letztlich hat der Film das Ziel, den Publikum zu vermitteln, wie die Rebellen an die Pläne des Todesstern kamen. Rogue One hat dabei ein unheimlich hohes Risiko, was die Story angeht. Anders als bei den vorherigen Filmen, soll dieser eben einen nahtlosen Übergang erzeugen, was rein von dessen Zeitpunkt aus schwierig darzustellen war (Stichwort: Prinzessin Leia). Der eigentliche Nachfolger, rein chronologisch betrachtet, liegt fast 40 Jahre zurück. Trotzdem wurde eben dieser Übergang sehr gut in Szene gesetzt. Und eins hat der Film dadurch verursacht, nämlich das man eben viel mehr Lust auf Teil 4 (Eine neue Hoffnung bekommt) als zuvor.
Das Beste kommt zum Schluss
Es war zwar unbeschreiblich traurig, dass man alle Hauptcharaktere des Rogue One am Ende tatsächlich sterben sieht. Doch mit diesem Film haben wir einen so epischen Schlussakt, der ebenso beeindruckend wie einzigartig ist. Alle Charaktere und deren Ende werden erleuchtet. Dies macht nicht jeder Film so. Anstatt das Hauptaugenmerk auf die beiden zum Schluss verbliebenen Charaktere (Jyn und Cassian) zu richten, die die Feuerwelle des Todessterns auf sich zurasen sehen, werden alle Tode der Truppe auf dessen Individualität inszeniert.
- K2SO stirbt, nachdem er den Zugang zur Datenbank mit einem Blaster verteidigt.
- Bohdi stirb an Bord des Schiffes, durch eine Granate.
- Chirrut stirbt nach seinem heldenhaften Einsatz, dass Signal an die Flotte herzustellen.
- Nachdem er weiß, dass er umzingelt ist, wirft sich Baze ein letztes Mal in den Kampf.
- Jyn und Cassian, können die Pläne an die Flotte übertragen, und sterben am Ende im verursachten Feuer des Todessterns.
Nachdem die Besatzung von Rogue One ihr Leben geopfert hat, sehen wir wie die Daten auf einer Diskette gespeichert werden. Eben diese Diskette soll nun den Verantwortlichen übergeben werden und dort werden wir, als Zuschauer Zeuge, eines filmischen Meisterwerks. Das Schiff mit den Daten wird geentert durch einen imperialen Flieger. Hier sehen wir einen schmalen Gang, zu einer Schleuse auf ein Korvette-Schiff der Rebellen. In dem Gang fällt der Strom aus und es wird dunkel. Die Tür die zu der letzten Schleuse vor der Korvette führt, klemmt und geht nur einen Spalt weit auf. Man hört, diesen einem Atemzug, den wir aus den Filmen kennen. Es ist eine Szene wie aus einem Horrorfilm. Das Lichtschwert von Darth Vader scheint in rotem Licht auf und die Rebellen geraten in Panik. Die Diskette kann unter großen Opfern weitergegeben werden und erreicht die Korvette gerade noch bevor Vader an Bord treten kann. Und das war einer der besten Momente in diesem Kinojahr.
Gänsehaut-Effekt
Eben diese spannenden und dramatischen Schlusssequenzen erzeugen diesen Gänsehaut-Effekt, denn wir aus den Filmen schon zu spüren bekommen haben. Er hat die Erwartungen übertroffen.
Eines muss ich aber vorneweg beantworten. Auf die Frage hin, ob dieser Film, das Einspielergebnis von Das Erwachen der Macht übertrifft, halte ich aktuell für nicht möglich. Da hatte Teil 7 deutlich bessere Chancen als Rogue One. Und auch wenn eben dieser aktuelle Blockbuster der beste Film des Jahres werden wird, so finde ich das Das Erwachen der Macht eben dieses eine kleine bisschen besser ist, und daher der beste der Star Wars Filme bleibt.
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