Mittwoch, 8. März 2017

Hacksaw Ridge: Garfields beste Rolle [REVIEW]


Mel Gibson ist es mit seiner neuer Produktion Hacksaw Ridge: Die Entscheidung, gelungen einen Kriegsfilm so darzustellen, dass er diesen nicht heroisiert, sondern mehr abschreckt und das Gute im Menschen in den Vordergrund stellen will. Bei einem Kriegsfilm, ist dies wahrlich nicht selbstverständlich. Aber mit dem ehemaligen Spiderman Andrew Garfield, hat er einen hervorragenden Hauptdarsteller für die Rolle des Desmond T. Doss gefunden.

Nachdem er bei den Oscars, immerhin zweimal ausgezeichnet wurde (Bester Ton & Bester Schnitt), habe ich mir dieses Biopic natürlich auch mal ansehen müssen.

Nun gibts dazu natürlich eine Review - spoilerfrei! ;-)



Video von: KinoStarDE

Information zum Film:
Kinostart: 26. Januar 2017 (GER)
Altersfreigabe: FSK 16
Länge: 140 Min.
Genre: Krieg / Biographie
Budget: ca. 45 Mio. §
Regie: Mel Gibson 
Drehbuch: Robert Schenkkan, Andrew Knight
Produktion: David Permut, Bill Mechanic, Bran Oliver, William D. Johnson, Bruce Davey, Paul Currie, Terry Benedict
Musik: Rupert Gregson-Williams
Kamera: Simon Duggan
Schnitt: John Gilbert

Cast (Schauspieler/Rolle):
Andrew Garfield Desmon T. Doss
Teresa Palmer / Dorothy Schutte 
Sam Worthington / Captain Jack Glover
Vince Vaughn / Sgt. Howell
Hugo Weaving / Tom Doss
Rachel Griffiths / Bertha Doss
Luke Pegler / Pvt. Milt "Hollywood" Zane
Richard Pyros / Pvt. Randall "Lehrer" Fuller
Ben Mingay / Pvt. Grease Nolan
Jacob Warner / Pvt. James Pinnick
Goran D. Kleut / Pvt. Andy "Ghoul" Walker
Milo Gibson / Pvt. Lucky Ford
Nico Cortez / Pvt. Wal "Häuptling" Kirzinski
Damien Thomlinson / Pvt. Ralph Morgan
Firass Dirani / Pvt. Vito Rinnelli
Michael Sheasby / Pvt. Tex Lewis
Harry Greenwood / Pvt. Henry Brown

Handlung:
Desmond T. Doss wächst in Virginia bei seiner Familie auf. Bei einer Rauferei mit seinem älteren Bruder verletzt er diesen schwer, seitdem verabscheut er jede Art von Gewalt. Auch da sein Vater, ein Kriegsveteran und mittlerweile Alkoholiker, Mutter und Söhne oftmals tyrannisiert hatte.
Nach seiner Kindheit, kommt es zu einem Arbeitsunfall, bei dem Desmond einem Mann durch seinen schnellen Einsatz das Leben rettet. Nachdem er diesen im Krankenhaus abgeliefert hatte, lernt er die Krankenschwester Dorothy kennen und verliebt sich in sie. 
Sein Bruder Harold verpflichtet sich für die Armee, und auch der verinnerlichte Pazifist Desmond will seinen Dienst am Land antreten. Doch er muss feststellen, dass dieser Konflikt nicht mit seinen Idealen im Einklang ist, und so kommt es während seiner Ausbildung schon zu enormen Problemen.

Meine Kritik:
Ich selbst, bin ein großer Fan von Kriegsfilmen und Hacksaw Ridge - Die Entscheidung konnte definitiv die Erwartungen übertreffen. In diesem Genre, hat er auch eine Individualität entwickelt, indem er das Augenmerk nicht auf einen bestimmten Auftrag legt, sondern um die persönliche Entwicklung eines Soldaten, der auch so tatsächlich existiere. Denn dieses neue Meisterwerk von Mel Gibson ist nicht nur ein Kriegsfilm, sondern eine Biographie. Die Geschehnisse sind nicht, wie in den meisten Filmen des Genres, frei erfunden, sondern beruhen auf den wahren Geschehnissen, während der Schlacht bei Okinawa (1945).
Der Film will in keiner Sekunde den Krieg verschönigen oder auch eine der beiden Länder als Gut und Böse kategorisieren. Nein, vielmehr versucht er die Schrecken des Krieges einzufangen und natürlich auch dessen Auswirkungen. Alle Charaktere die in den Krieg ziehen werden bei der Schlacht entweder verwundet oder getötet. Und auch das hat der Film hervorragend eingefangen, da er jedem Charakter seine Szene einzeln inszenierte, sodass wir am Ende komplett informiert sind wer den Kampf überlebte und wer nicht. Selbst einen eigentlich in diesem Genre, fehlbesetzten Vince Vaughn, muss man hier in seiner Rolle als Ausbilder loben. Er kombiniert dabei seinen humorvollen Stil, mit einen ernsthaften Kommandanten der Rekruten. Auch wenn Hacksaw Ridge unglaublich schnell und effektvoll geschnitten ist, so haben wir eine unglaublich tolle Kulisse und mit einem Budget von gerade einmal 45 Mio., ist so etwas in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Andrew Garfield hat hier tatsächlich auch seine bislang beste Rolle gespielt. Vielen ist er noch bekannt als Spiderman (The Amazing Spiderman & The Amazing Spiderman - Rise of Electro), doch sein damaliger Rausschmiss bei Sony, ermöglichte ihm auch die Möglichkeit nach anderen Filmprojekten Ausschau zu halten. Mehr oder weniger war diese Entscheidung auch ein Vorteil für die gesamte Figur, die nun im Marvel Cinematic Universe, nach langem hin und her, integriert ist. Garfield hat mit diesem Film, definitiv seinen endgültigen Durchbruch als Hauptdarsteller geschafft. Im aktuellen Jahr, hat er noch einen weiteren Film, der im vielleicht noch eine weitere gute Referenz bescheren könnte. Das Drama Silence, wo Garfield an der Seite von Adam Driver und Liam Neeson agiert, erschien am 2. März in die deutschen Kinos. Nachdem er den Pazifist und seine romantische Ader nahezu wie ein Perfektionist verkörpert, spielt er dort ein Jesuit in Japan. Eine weitere sehr interessante Rolle für ihn.
Zurück aber zu Hacksaw Ridge:
Der Film hat seine beiden Oscars mehr als verdient, auch wenn die Spannung vielleicht während des Haupteils verloren gehen kann, wenn man diese Geschichte tatsächlich schon kennt. Aber die Action und das Drama das man hier auf diesem Schlachtfeld erlebt, wirkt tatsächlich so realistisch, dass man sich dieses Erlebnis unbedingt in 3D gönnen sollte. Ich will aber auch gleichzeitig unbedingt, darauf hinweisen, dass hier an der Brutalität der Kämpfe nicht reduziert wurde. Die Szenen sind stellenweise so heftig, dass man diesen wahrlich nicht jedem empfehlen kann. Hier sieht man wirklich alles, was im echten Krieg zu sehen ist. Was ich allerdings sehr Schade ist, dass beim Ende des Films sein weiteres Leben nicht nochmal schauspielerisch, sondern mit einer Vielzahl von Originalbildern dargestellt wurde. Aber es war auch schön zu sehen, den originalen Desmond T. Doss reden zu sehen. Einen Mann der tatsächlich im Zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe ablehnte, und als schlichter Sanitäter 75 Menschen das Leben rettete.

Mein Fazit:
Ich kann den Film nur wärmlichst empfehlen. Dieses filmische Meisterwerk von Mel Gibson hat so ziemlich alles, was ein Blockbuster seines Formates auch aufweisen muss. Bildgewalte Action und Kampfszenen, Charaktere mit denen man wirklich mitfühlen kann und einen Desmond T. Doss der einfach nur bewundernswert ist. Er berücksichtigt dabei, dass ein Kriegsfilm sich nicht nur um Action dreht, sondern auch Ideale von Personen einfängt, sowie die Ereignisse die ein Mensch während der Kämpfe sein Leben lang durchleben muss. 

Die Punkteverteilung:

EFFEKTE (Effekte auf Hochglanzniveau, trotz wenig Budget)

STORY (Story wird hervorragend auf die Leinwand übertragen)

ACTION (Eine lange brutale Schlacht, die vielleicht noch ein paar weitere Szenen perfekt gemacht)

SCHNITT/MUSIK (Ein fantastisch geschnittenes Szenenbild, nahezu perfekt)

CHARAKTERE (Hauptcharakter ist super inszeniert, einige Nebencharaktere hätten vielleicht noch mehr Screentime benötigt)

SPANNUNG (Spannung ist reduziert, weil man die Geschichte und dessen Ausgang kennen könnte)



MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG







  


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