Donnerstag, 10. August 2017

GOT7: Mit Feuer und Blut! [FOLGEN-REVIEW]


Die Hälfte ist schon geschafft! Episode 4 war tatsächlich so explosiv, dass Game Of Thrones einen weiteren Reichweitenrekord aufgestellt hat. Trotz einer etwas kurzen Folge (47 Minuten) durften wir als Zuschauer erneut Zeuge einer epischen Schlacht werden.

Vorherige Folgen:


STAFFEL 7 | EPISODE 4: KRIEGSBEUTE
Originaltitel: The Spoils Of War
Laufzeit: 47 Minuten

SPOILER-WARNUNG!

Es passieren zwar einige interessante Dinge rund um Westeros. Doch ist dieses Mal weder Königsmund noch Drachenstein der Mittelpunkt der Folge. Ähnlich wie in der zweiten Folge ("Sturmtochter") ist das Kern-Element eine epische Schlacht.

JAIMES BEUTE
Zu Beginn sehen wir abziehende Armee der Lennisters zusammen mit gewonnen Beute durch den Sieg über Rosengarten. Auf dem Königsweg führt Jaime seine Soldaten und Bronn wieder Richtung Königsmund. Mit der Kriegsbeute kann Königin Cersei die Schulden bei der Eisernen Bank begleichen und letztlich auch deren Unterstützung zurückgewinnen. Die Szene erhält zusätzlichen Charme durch die typische Söldnerseele Bronn, der selbstverständlich an seine Verdienste gegenüber den Lennisters erinnert.
Zeitgleich gibt es in Königsmund eine interessante Unterhaltung zwischen Cersei und Tycho Nestoris, dem Mitglied der Eisernen Bank. Da die Begleichung der Schulden beinahe nur noch Formsache ist, werden bereits weitreichende Pläne für den Erhalt des Reiches geschmiedet. Ein möglicherweise entscheidender Hinweis ist, dass Cerseis rechte Hand Qyburn bereits Kontakt zur legendären "Goldenen Kompanie" aufgenommen hat. Dies könnte das Kräfteverhältnis beträchtlich verschieben, da diese Armee noch einmal zehntausend Mann stark wäre. Doch ist dies davon abhängig vom sicheren Eintreffen der Beute.

DIE STARKS SIND WIEDER VEREINT
Sansa, Bran und nun auch Arya. Endlich haben wir die so lang erwartete Wiedervereinigung der Familie Stark erlebt. Arya, die lange als verschollen galt taucht vor den Toren von Winterfell auf. Dort wird sie zwar nicht freudig in Empfang genommen (die Wachen erkennen sie schlichtweg nicht), doch trifft sie schließlich auf ihre Schwester Sansa und ebenfalls auf ihren jüngeren Bruder Bran. 

Bild: Sansa (l.) und Arya (r.) treffen sich nach langer Zeit endlich wieder. | SKY

Zuvor hatte sich Bran mit Kleinfinger unterhalten, der dem verkrüppelten Jungen seinen Beistand zusicherte und ihm als Zeichen noch den Dolch schenkte, der beinahe zu Brans Ermordung geführt hatte. Doch hier ist vielleicht ein entscheidender Schlüsselmoment entstanden, um die Machenschaften von Petyr Baelish endgültig zu entlarven. Während diesem tieferen Dialog über die vergangene Geschichte der Starks, verwendet Bran ein Zitat von Kleinfinger gegen ihn:

"Chaos ist eine Leiter!"

Eben dieses Zitat stammt von der Zunge Kleinfingers. Zuletzt hörten wir diesen Satz bei einer Unterhaltung zwischen ihm und dem ehemaligen Meister der Spinnen Varys noch in Königsmund. Zum ersten Mal seit der Serie können wir einen stirnrunzelnden Kleinfinger erleben, der in dieser Szene nahezu in die Ecke gedrängt wird. Da allerdings Brans Freundin Meera diesen Dialog unterbricht, kann sich Petyr Baelish noch einmal aus Szenerie entziehen. Womöglich hat Bran dessen Absichten bereits in seinen Visionen durchschaut.
In einer weiteren eher traurigen Szene verabschiedet sich Meera von Bran. Ihr wird bewusst, dass ihr Freund nicht mehr derjenige zu sein scheint, mit dem sie diese lange Reise auf sich genommen hat. Trotz der Aufzählung der verstorbenen Mitreisenden kommt Bran keine Regung und er verabschiedet sich seinerseits gefühlskalt von einer weinenden Meera die zur Türe hinausgeht und wenig später Winterfell verlässt.

Bild: Ein ungewohntes Bild. Sansa (l.), Arya (r.) und Bran (mitte) befinden sich alle wieder auf Winterfell. | SKY

Trotz der vielen schönen Momente, die uns Arya mit ihrer Rückkehr geschenkt hat, gibt es auch Momente die Vorbote von etwas düsteren werden könnten. Denn Bran gibt den von Petyr Baelish geschenkten Dolch weiter an Arya, die später in der Episode in einem Übungskampf gegen Brienne beweist was sie mit einem Schwert und einem Dolch anstellen kann. In diesem Kampf kann sie nicht nur jeden Schwerthieb gegen sie kontern, sondern auch Brienne besiegen. Sie sieht am Ende dieser Szene, noch einmal Petyr Baelish der sich zusammen mit Sansa diesen Kampf angeschaut hatte, auf einer Brüstung stehen. In einem kurzen Augenblick der Ruhe sehen sich beide starr in die Augen. Könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Arya ihn auf ihrer Liste aufgenommen hat? Schließlich wissen wir, dass es Kleinfingers Handeln war, das den Tod von Ned Stark (Aryas Vater) zur Folge hatte. Durch Brans Visionen könnte sein ehemaliger Verrat ohnehin aufgedeckt werden.

DRACHENSTEINS GEHEIMNIS
Zurück auf Drachenstein erblickt Daenerys zusammen mit Jon die Höhle, wo das Drachenglas abgebaut wird. Bevor dort die Arbeiten beginnen, offenbart sich im inneren nicht nur gewaltige Menge dieser vermeintlich seltenen Ressource, sondern auch Malereien, die von den s. g. Kinder des Waldes stammen. Darunter erkennt sie bei genauerem Betrachten, dass die Kinder des Waldes und die ersten Menschen vor langer Zeit gegen einen gemeinsamen Feind gekämpft haben. Jon schwenkt die Fakel ein kleines bisschen nach rechts und man sieht Zeichnungen der Weißen Wanderer. Jon versucht dieses Indiz nun so zu nutzen, um Daenerys auf seine Seite zu ziehen. Wie Jon in einem stillen Moment klar zu Ausdruck gibt:

"Der Feind ist real! Er war immer schon real!"

Daenerys scheint davon beeindruckt und sichert Jon ihre Hilfe zu. Natürlich nur unter der Bedingung, dass er das Knie beugt. Zwar gelingt in diesem Moment keine Einigung auf beiden Seiten, doch hat Jon damit schon einmal ihr Gewissen in die richtige Richtung gelenkt. 
Nach dem kurzen Aufenthalt in der Höhle erwarten Daenerys draußen weitere schlechte Nachrichten. Tyrion berichtet von der Einnahme von Casterlystein, und wie die Unbefleckten dort nun in der Falle sitzen. Zudem erfährt sie auch von der Niederlage Rosengartens, was ebenfalls eine Schwächung ihres Heeres bedeutet. Die große Strategie, die sich Tyrion zurecht gelegt hat, ist katastrophal fehlgeschlagen. Wütend über den Verlust ihrer Verbündeten, bezweifelt sie Tyrions Absichten und dessen Loyalität, da er ja im Grunde ein Mitglied der aktuellen Herrscher-Dynastie (Lennister) ist. Sie beschließt nun ihre eigene Taktitk und zieht zu allem Erstaunen auch den Rat von Jon dafür ein. Dieser erläutert ihr aber auch die Konsequenzen zu einem übermäßigen Einsatz ihrer Drachen. 

EIN UNERWARTETER BESUCHER
Nachdem Jon seinen Rat an Daenerys Kund getan hat, unterhält er sich mit seinem engsten Berater, Davos, über die Drachenköngin. Ihm ist nicht entgangen, dass Jon wohl einen Blick zu viel in Richtung Daenerys geworfen hat. Zwar kann sich Jon diesem Thema entziehen, doch tut er es mit seinem Themenwechsel auch nicht wirklich bestreiten, dass er tatsächlich ein Auge auf die hübsche Königin geworfen. Dieses für ihn etwas unpässliche Thema wird mit einem kurzen Dialog (über Jons Herkunft) mit Misandei, die sie auf der Mauer von Drachenstein treffen, beendet. Wenig später erkennen die drei ein Schiff, dass gerade auf die Buch von Drachenstein steuert. Es ist ein Schiff von den Graufreuds.

Bild: Ein Wiedersehen ohne Freude. Jon (l.) nimmt sich Theon (r.) unsanft zur Brust. | SKY

Auf diesem Schiff befindet sich kein geringerer als Theon. Dieser trifft am Stand auf Jon, der ihn missbilligend betrachtet. Da Theon in der Vergangenheit die Starks verraten hatte, packt er ihn und erklärt ihm, dass die Rettung Sansas das einzige ist, was ihn davon abhält Theon auf der Stelle zu töten. Die beiden sind sich ebenfalls seit Jons Antritt zur Mauer nicht mehr über den Weg gelaufen. Theon plant seine Schwester aus der Gefangenschaft seines Onkels zu befreien und will dafür die Unterstützung von Daenerys erbitten, die sich allerdings zu dessen Erstaunen nicht mehr auf Drachenstein aufhält.

DAENERYS SCHLÄGT ZURÜCK
Auf dem Marsch zurück nach Königsmund vernehmen Jaime und Bronn ein eigenartiges Geräusch. Kampfgeschrei und das Getrampel von tausenden von Pferden. Während sich die Lennister-Armee in Verteidungsstellung formiert, sehen sie am Horizont die Reiterhorde der Dohtraki. Daenerys hat dieses furchteinflössende Volk nun tatsächlich aufs Festland gebracht. Wenig später vernehmen Jaime und auch seine Truppen ein weiteres ungewöhnliches Geräusch am Himmel. Sie erkennen einen Drachen, der geradewegs auf sie zufliegt. Auf dem Rücken des großen Drachen befindet sich, und wie kann es anders sein, Daenerys. Mit dem ersten Feuerspei lichtet sie bereits die Reihen der Lennisters so sehr, dass für die Dohtraki eine Lücke entsteht, woraufhin bereits kleine Teile von Jaimes Armee vor Panik fliehen. Mit jeder Sekunde die während der Schlacht verstreicht wird auch klar, dass die Armee der Lennisters diesem Ansturm nicht gewachsen zu sein scheint. Gleichzeitig steckt Drogon die Vorratswagen, die die Lennisters vorher erbeutet hatten in Brand. Verzweifelt versucht Jaime dieser übermächtigen Kreatur entgegenzuwirken. Da selbst ein Pfeilhagel der Lennisters keine Wirkung erzielt geht ein weiterer Feuerball auf die ungeschützten Soldaten nieder. Völlig entsetzt vom Anblick seiner brennenden Männern greift Jaime zur letzten Möglichkeit. Das Skorpion (Geschütz) von Qyburn, dass sich ebenfalls in einem Wagen befindet, als letzte verbliebene Option um den Drachen aufzuhalten. Da er selbst, als Einhänder, dieses Gerät nicht bedienen kann, schickt er Bronn zu dieser tödlichen Waffe.

Bild: Drogon setzt die Kriegsbeute der Lennisters in Brand. | SKY

Während den erbitterten Kämpfen Mann gegen Mann entkommen Jaime und Bronn nur knapp ihrem Schicksal. Jaime wird von Dickon gerettet, während Bronn am großen Geschütz ankommt und versucht den Drachen mit schweren Eisenpfeilen abzuschießen. Der erste Pfeil verfehlt das Ziel knapp. Der zweite hingegen trifft Drogon an seinem rechten Flügel. Der Drache stirbt zwar nicht, doch ist er gezwungen zu landen, wo bei er das Geschütz mit einem weiteren Feuerball zerstört. Bronn kann sich dennoch erneut retten. 
Drogon befindet sich am Boden zusammen mit Daenerys, die versucht den riesigen Pfeil zu entfernen. Dadurch macht sie sich zu einem leichten Ziel, dass Jaime ins Visier nimmt. Er schnappt sich eine Lanze und reitet auf die ungeschützte Daenerys zu. Im letzten Augenblick dreht der Drache den Kopf und speit einen Feuerball in seine Richtung. Auch hier wird Jaime gerettet. Dieses mal wirft sich Bronn auf ihn und beide stürzen in den danebenliegenden Fluss. Durch die schwere Panzerung von Jaime sinkt dieser schnell. Mit dieser Szene endete auch dieser finale Kampf und gleichzeitig auch die epische Folge.

Auswirkungen der Folge:
Es gibt wichtige Geschehnisse die zu einer möglichen Eskalation dieses Krieges führen könnten. Die Lennister-Armee von Jaime ist vernichtend geschlagen und dennoch hat Cersei die Chance das Blatt erneut zu wenden. Ein kurzer Moment von Randyll Tarly, der vielleicht in der Schnelligkeit der Folge unterging, könnte gravierende Auswirkungen auf den Kriegsverlauf hervorbringen. Denn er sagte, kurz vor der Schlacht, dass alle erbeuteten Goldbestände sicher in Königsmund angekommen sind. Was gleichzeitig bedeutet, dass Cersei ihre Schulden begleichen kann und weitere Truppen und Unterstützung erhalten wird. So steckt auch in dieser Niederlage auch ein gewisser Gewinn für die aktuelle Herrscherin von Westeros. Spannend wird aber sein, was nun aus Jaime geworden ist. Wie wir dass aus einigen Beispielen der Serie kennen, dürfen wir Charaktere deren Tod nicht offensichtlich gezeigt wird nicht abschreiben.
Im Norden haben wir weiterhin ein eigenartiges Verhältnis zwischen den Starks und Kleinfinger. Die geheimen Machenschaften von Petyr Baelish könnten entschlüsselt werden und zudem auch die wahre Identität von Jon aufgedeckt werden. Was ebenfalls weitreichende Konsequenzen zu Folge hätte. Denn dadurch könnte die Familie Stark in einen Zwist geraten, der den Norden sogar spalten könnte. Und da wäre weiterhin das ungelöste Problem mit den Weißen Wanderer. Die nun kommende fünfte Episode, die den Namen "Eastwatch" (zu deutsch: Ostwacht) trägt werden wir die größten Feinde der Menschen erneut zu Augen bekommen. Zudem wird diese Folge mit fast 60 Minuten wieder viel Spielraum für viele Ereignisse haben.

Bild: War es Jaimes letzter Ritt? Die Auflösung bekommen wir vermutlich nächste Woche. | SKY

Fazit:
Was für eine Folge? Vielleicht die beste der kompletten Serie bisher. Die Animation des Drachen ist unglaublich stark gelungen. Viel besser als man es für möglich hält. Zudem beinhaltet die Folge zusätzlich viele verhängnisvolle Begegnungen. Diese könnten Ereignisse auslösen, die nahezu unvorhersehbar scheinen. Es gibt zu viele Möglichkeiten für eine gelungene Spekulation was Aryas oder auch Kleinfingers Vorhaben betrifft, um hier eine exakte Voraussage zu treffen. So sehr haben die Schauspieler ihre Rolle verinnerlicht, dass sie uns mit Fragezeichen für die nächste Episode überhäufen. Es gibt so viel Raum für Spekulationen, dass jede weitere Folge einfach nur episch sein kann.
Selbst die Schlacht sieht dermaßen gut choreographiert aus, dass es nicht den Hauch negativer Kritik übrig lässt. Selbst die Wiedervereinigung der Starks ist ein bedeutender Moment der uns einfach nur mit einer Gänsehaut zurücklässt.
Besser kann eine GoT-Episode nicht aussehen.


5 von 5 Sternen: "Der größte Moment der Serie"

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