Mittwoch, 19. September 2018

PREDATOR UPGRADE: Kopf aus - Action an! [REVIEW]

Ja er ist tatsächlich wieder da! Der Predator! Acht lange Jahre mussten wir auf einen weiteren Predator-Film warten. Die Rückkehr ist selbstverständlich wieder brutal, aber zugleich auch ein Stück weit komödiantisch inszeniert.


Information zum Film:
Originaltitel: The Predator 
Kinostart: 13.09.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 16
Länge: 107 Minuten
Genre: Action/Sci-Fi
Budget: ca. 88 Mio. US $
Regie: Shane Black

Cast (Rolle/Schauspieler):
Quinn McKenna / Boyd Holbrook
Casey Bracket / Olivia Munn
Will Traeger / Sterling K. Brown
Rory McKenna / Jacob Tremblay
Coyle / Keegan-Michael Key
Emily / Yvonne Strahovski
Gaylord Nebraska Williams / Trevante Rhodes
Lynch / Alfie Allen

Kritik:
Nachdem wir zuletzt in Alien: Covenant 2016 mal wieder die Entstehungsgeschichte der Xenomorphen verfolgen konnten, meldet sich das Alien/Predator Franchise mit einem weiteren Teil zurück. Dieses mal weniger düster, und dieses mal wieder auf der Erde statt am Rande des Universums. Und endlich mal wieder mit dem Predator!

Bild: Kaum Jemand hat am Anfang eine Chance gegen den Predator. | 

Einfach gehaltene Story und austauschbare Figuren
Ja die komplette Reihe dreht sich nicht wirklich in einer komplexen Geschichte, wie wir sie aus anderen Sci-Fi Filmen kennen. Auch im neuen Predator ist die Story wiedermal sehr einfach gehalten. Also keine Sorge, eine überaus verwirrende und mysteriöse Geschichte wie bspw. in Prometheus wird hier nicht an den Tag gelegt. Stattdessen gibt es wieder die typisch brutale und beinahe hirnlose Actionstory. Getragen wird diese Geschichte zudem von einer geistfreien Truppe von Ex-Militärs. Gepaart mit einer wissenschaftlichen Organisation, die genauso sinnfrei, wie durchgeknallt zu Werke geht, ist das Chaos für die Menschen innerhalb dieses Films perfekt.
Analysiert man nun die einzelnen Charaktere sind gut 80-90% davon schon von Beginn als Kanonenfutter abgestempelt worden. Letztlich war es egal wen man für diese Rollen besetzt, da fast alle Figuren im Grunde nur wild drauf los ballern und später dem Predator zum Opfer fallen. Nimmt man den zweiten noch größeren Predator (Upgrade) als weiteren Anhaltspunkt - dessen Hintergrundgeschichte nicht im geringsten erklärt wird - so sind spätestens ab der Hälfte des Films alle Figuren der zweiten Reihe bereits zum Tode verurteilt. Aber das ist eben das was man aus den bisherigen Filme schon zu Genüge kennt. Das Muster bleibt also dasselbe. 

Bild: Eine absolut irrwitzige Gruppe von Ex-Soldaten macht Jagd auf den Predator. | © 2018 Twentieth Century Fox

Durchgeknallt aber lustig
Selbst wenn uns die Truppe der Ex-Soldaten auf den ersten Blick etwas zurückgeblieben vorkommt, macht diese die Geschichte im Laufe der Zeit äußerst unterhaltsam. Mag es an den stumpsinnigen und platten Sprüchen liegen, oder an den einzelnen Schicksalen dieser Leute, es wird in jeder Szene versucht etwas Witz mit in die Sache zu streuen. Ja manchmal mag der Humor etwas unter die Gürtellinie gehen und eine Pointe zu lang hinausgezogen sein, im Endeffekt muss man einfach darüber lachen, weil es entweder kaum ernst zu nehmen ist oder mit einem radikalen Spruch eines Kollegen verfeinert wird.
Und nicht nur die knallharten Ex-Militärs, auch die wissenschaftliche Organisation angeführt von Will Traeger (Sterling K. Brown) setzt mit manch einer Aktion komödiantische Akzente. Sogar der Kinderdarsteller Jacob Trembley kann mit seiner Figur Rory McKenna, mithilfe von Predator-Technologie, den einen oder anderen Brüller auf die Leinwand zaubern. Geführt wird allerdings die komplette Handlung vom überaus coolen und markanten Quinn McKenna, der von Sons Of Anarchy Darsteller Boyd Holbrook verkörpert wird. Es ist erst seine lockere Art die dafür sorgt, dass auch absolut jeder Gag den Zuschauer erreicht.

Action an / Kopf aus
Wer ein Fan von richtiger Action ist, wo es gelegentlich auch sehr brutal zu geht, ist bei Predator - Upgrade an genau der richtigen Stelle. Streng nach dem Motto "Kopf ausschalten - nicht nachdenken" wird hier Szene um Szene abgehandelt. Dabei mag sogar das angesetzte FSK 16 Rating noch milde erscheinen, wenn man bedenkt wie es nach jedem Kampf des Predators vor Ort aussieht. Die Rede ist von abgetrennten Körperteilen, heraushängenden Gedärmen und jeder Menge Blut. Action nach Maßstab und eigentlich jugendfrei. An hektischen Kämpfen hat man hier nicht gespart, auch wenn es dem Ende hingegen einem etwas weniger vorkommt als zum Beginn. Der Predator haut schlichtweg alles in Grund und Boden! Und das in 107 Minuten!
Kurz und knapp zusammengefasst: Übertrieben und brutal! Genau das was jeder von einem Predator Film erwartet.

Bild: Der Predator ist im Film kaum zu bremsen. Zumindest nicht durch die Menschen. | © 2018 Twentieth Century Fox

Visuell ordentlich (bis auf das letzte Drittel)
Wenn es um Aliens geht, wird selbstverständlich nicht an den visuellen Mitteln eingespart. Hier wurde wirklich gute Arbeit geleistet, was Kostümdesign und CGI angeht. Predator und andere außerirdische Wesen (i.d.F. Predator-Hunde) sehen im Film einfach nur krass aus und selbst die Bewegungsabläufe dieser Kreaturen kommt durch das CGI sehr realistisch rüber (sofern man "realistisch" als Begriff hier überhaupt verwenden darf). Was Richtung Schlussdrittel leider etwas schwer im Magen liegen bleibt, ist das Schnittbild. Predator - Upgrade war von zahlreichen Nachdrehs geplagt, die man vor allem in den letzten 20 Minuten sehr zu spüren bekommt. Denn in diesen letzten Minuten wird es deutlich unübersichtlicher und etwas zu rasant für das Auge, sodass nicht wirklich alles perfekt auf der Leinwand zu tragen kommt. Ein kleinerer Mangel, der ohnehin ohne weitreichende Folgen bleibt. 

Fazit:
Story technisch ist Predator - Upgrade erneut überschaubar. Figuren sind, bis auf wenige Ausnahmen, absolut austauschbar. Die Stärken des Franchises liegen dementsprechend auch an anderen Stellen. Zum Beispiel an der überaus brutalen Action die geboten wird. Hier macht man keinem etwas vor. Was in Vergangenheit schon als Eigenschaft der Reihe galt, wird hier eindrucksvoll fortgesetzt. Dabei gelingt es (sehr häufig sogar), viele Szenen mit einer Prise jugendfreien Humors so zu würzen, dass dieser Predator schon gar als Actionkomödie durchgehen könnte. Letztenendes hat Upgrade im Rahmen seiner Möglichkeiten die Erwartungen sehr gut erfüllt.

MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

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