Dienstag, 30. Oktober 2018

JOHNNY ENGLISH 3: So "normal" wie nur möglich [REVIEW]

Sieben Jahre! So lange dauerte es bis der britische Topagent endlich wieder die Kino-Bühne betritt. Nach zwei katastrophal gelungenen Abenteuern will es Rowan Atkinson als Johnny English erneut probieren. Dabei hat er nichts von seinem typischen Humor eingebüßt.

Bild: Zusammen mit Bough (r.) geht Johnny English (l.) erneut auf Spurensuche. | © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Zum Trailer

Information zum Film:
Originaltitel: Johnny English Strikes Again
Kinostart: 18.10.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 6
Länge: 88 Minuten
Genre: Action/Komödie
Budget: ca. 30 Mio. US $
Regie: David Kerr

Cast (Rolle/Schauspieler):
Johnny English / Rowan Atkinson
Jeremy Bough / Ben Miller
Ophelia Bulletova / Olga Kurylenko
Jason Volta / Jake Lacy
Premierministerin / Emma Thompson

Kritik:
Ist die Gefahr groß und das Personal knapp, gibt es für den MI7 nur einen Mann der die Welt retten kann. Richtig: Johnny English. Der dritte Teil startet mit einem Hackerangriff auf das MI7. Der reaktivierte Agent, der in Zwischenzeit Lehrer geworden ist, muss für seinen neuen Auftrag sich mit vielen neuen Technologien anfreunden. 

100% Rowan Atkinson
Rowan Atkinson hat zwar nicht viele Rollen in seiner Karriere gespielt, dafür ist er aber immer mit 100% Herzblut dabei. Und keine seiner Figuren, abgesehen vielleicht vom ikonischen Mr. Bean, ist so sehr prägend für den Darsteller, wie Johnny English. Auch in seinem nunmehr dritten Film lässt Johnny English nichts von seiner alten Stärke vermissen und sorgt vor allem im Zusammenspiel mit seinem Sidekick Bough für viele unterhaltsame Momente. Ganz besonders wenn der eher altmodische Agent sich mit neuen Technologien, wie VR vertraut machen muss, können die Zuschauer sich ein lautstarkes Gelächter nicht verkneifen. Ob als Kellner Undercover in einem schicken Restaurant, oder als edler Ritter in einer monströsen Rüstung. Johnny English ist Geheimagent durch und durch und kommt immer ans Ziel, selbst wenn dadurch vieles im Chaos endet. Es ist dieser typische Humor den Rowan Atkinson ausmacht, den auch Johnny English 3: Man lebt nur dreimal vor allem im Mittelteil so stark macht.

Bild: Johnny English (Rowan Atkinson) versucht sich als Kellner in einem französischen Nobel-Restaurant. |  © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Story so normal wie möglich
Rein vom Inhalt allerdings, ist Teil drei bis zum Ende etwas schwächer als seine Vorgänger. So erhalten wir nicht nur einen Bösewicht, dessen Machtspiele, man schon von Beginn an entlarven kann, sondern eine insgesamt eher mittelmäßige bis schlechte Agentengeschichte, die nur von seinen Witzen lebt. Es mag zwar einen interessanten Ansatz haben, dass ein Mann der durch seine eigenen hoch technologische Sicherheitssysteme Regierungen unterwandert, um die Weltherrschaft zu erlangen, allerdings kommt man als Zuschauer ziemlich schnell darauf, sodass wirklich wenig spannendes aus dieser Geschichte hervorgeht. Zudem ist allein der Charakter dieses Bösewichts so eindimensional und arrogant geschrieben, wie man es schon fast tausend mal gesehen hat. Da allerdings die Gags im Vordergrund stehen, kann man diesen eher nachhaltigen Mangel durchaus auch mal verzeihen.

Look und Optik im Normalbereich
Abgesehen vom inhaltlichen ist Teil drei, wie seine Vorgänger, von seinem Look wiedereinmal im absoluten durchschnittlichen Bereich. Alles was für einen echten Agenten-Look benötigt wird, findet hier seinen Einsatz, selbst wenn der relativ kleine Part mit der Ritterrüstung lediglich der Unterhaltung dient.
Selbst die vielen Settings, egal ob Frankreich oder England, vermögen es den Stil dieser Länder sehr gut darzustellen. Dabei ist sich Johnny English auch nicht zu Schade mit seiner Nobel-Karosserie die Landschaft zu genießen, selbst wenn er mit einem fast leeren Tank auf Verfolgungsjagd geht. Alles was also an klassische Agentenfilme erinnert, sprich Autos, hübsche Frauen, schicke Kleidung und gelegentlich ein wenig Action, ist im dritten Teil von Johnny English vorhanden.   

Bild: Chaos in England. Johnny English hat zum ersten Mal eine VR-Brille auf. |   © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Keine außergewöhnliche Action
Was die Kämpfe angeht, so ist beim aktuellen Ableger kaum ein Unterschied zu Teil eins und zwei festzustellen. Es sei denn der waghalsige MI7-Agent versucht sich in einem VR-Testraum das gescannte Gelände des Bösewichten einzuprägen und sorgt dafür das ein ganzer Block Londons in Alarmbereitschaft gerät. Die Realität sieht dann wieder anders aus. So hangelt sich der Chaos-Agent von Kampf zu Kampf mit vielen Kuriositäten und schafft es dabei gelegentlich auch seine Widersacher beeindruckend auszuschalten. So wie man es von ihm gewohnt ist. Wer brauch schon Coolness wie James Bond oder die knallharten Stunts eines Ethan Hunt aus Mission Impossible, wenn alle Actionszenen mit eine zu hoch dosierten Prise Humor auflockern kann. 

Fazit:
Drei Teile auf demselben Niveau. Das findet man wahrlich nicht oft bei Film-Franchises heutzutage. Johnny English gehört auf jeden Fall in die Kategorie, wo keiner der drei Teile besonders hervortischt oder besonders schlecht ist. Der Humor steht natürlich ganz klar im Vordergrund. Auch wenn dadurch ein relativ eintöniger und schnell durchschaubarer Bösewicht auf den Plan tritt. Es ist und bleibt eine gute solide Actionkomödie ohne wirklich aus der Menge heraus zustechen. Wer den Humor von Rowan Atkinson mag, wird an Teil drei auch wirklich einen Heiden Spaß haben.  

MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

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