Dienstag, 21. August 2018

MAMMA MIA 2: Feel good or feel bad? [REVIEW]

Musicals. Mittlerweile ist dieses Genre wieder fast eine Garantie für einen erfolgreichen Film an den Kinokassen. 2008 entführte uns Teil eins in die wunderbare Geschichte rund um Ronna Sheridan (Merryl Streep). Die Fortsetzung beschäftigt sich nun mehr mit ihrer Tochter Sophie Sheridan (Amanda Seyfried).


Information zum Film:
Originaltitel: Mamma Mia! Here We Go Again
Kinostart: 19.07.2018 (GER)
Altersfreigabe: FSK 0
Länge: 114 Minuten
Genre: Musik
Budget: 75 Mio. US $
Regie: Ol Parker

Cast (Rolle/Schauspieler):
Donna Sheridan-Carmichael / Meryl Streep & Lily James (jung)
Sophie Sheridan / Amanda Seyfried
Sam Carmichael / Pierce Brosnan & Jeremy Irvine (jung)
Harry Bright / Colin Firth
Bill Anderson / Stellan Skarsgard
Sky / Dominic Cooper
Rosie Mulligan / Julie Walters
Tanya Chesham-Leigh / Christine Baranski
Fernando Cienfuegos / Andy Garcia
Ruby Sheridan / Cher

Kritik:
Emotionen aller Art
Egal was man von Mamma Mia im Vorfeld erwartet, eine bunte Mischung an emotionsgeladenden Momenten ist hier immer eine Garantie. Anfang, Mittelteil und vor allem das Ende beinhalten Glück, Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Gefühl und eine geballte Ladung Liebe. Je nachdem wie man der eigentlich schon kitschigen Handlung gegenübersteht, kann das Spaß oder Kopfschütteln hervorrufen. Es ist eben typisch für das Genre, und man kann Mamma Mia vorwerfen was man will, aber die grundlegenden Elemente eines Musicals sind in jedem Fall in ihren Filmen vorhanden. 

Bild: In Rückblenden wird die Geschichte der jungen Donna (Lily James) erzählt. | © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Erstklassiger Cast, aber wenig interessante Figuren
So große Namen für diesen Film waren im Grunde die besten Voraussetzungen für ein großes Highlight des Jahres. Herausgekommen ist leider nur ein gut durchschnittlicher Film, der vor allem im Vergleich zum Original an interessanten Figuren eingebüßt hat. Eine Idee die Ex-Freunde von Donna ins Spiel zu bringen hatte dementsprechend innerhalb der Geschichte ordentliche Spuren hinterlassen. Auch wenn das die Darsteller in vielerlei Hinsicht sehr gut rüberbringen, ist diese Art von Idee nicht gerade realitätsnah. Es ist eben sehr unwahrscheinlich das die Elite von Ex-Liebhabern sich so in die Arme schließt wie in Here We Go Again
Was einem als Fan vielleicht enorm schlecht aufstoßen wird, ist das die Hauptfigur der Reihe (Donna Sheridan) in ähnlicher Manier verheizt wurde wie bei Oceans 8. Vielleicht gingen für diese Figur schlicht und ergreifend die Ideen aus, sodass diese in der Folge aktuellen Film verstorben ist. Die Rückblenden, die der Figur im zweiten Teil gewidmet wurde waren überfällig, hätten aber auch als Flashbacks einen guten Dienst erwiesen.   


Bild: Drei Rollen mit Elite-Schauspielern besetzt. Von links: Pierce Brosnan, Stellan Skarsgard & Colin Firth. | © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Riesiges Budget
Es ist sehr selten, dass eine Fortsetzung ein geringeres Budget bekommt, aber manchmal scheint weniger einfach mehr zu sein. Der zweite Mamma Mia ist hier keine Ausnahme. Wo Teil eins an zusätzlichen Schauspielern sparte, holt das Sequel noch einige Extras hinzu, ganz gleich ob diese für die Geschichte tauglich sind oder nicht.
Die Frage sei nun gestellt, ob dieses Budget, dass für einen relativ durchschnittlichen Musikfilm ausgegeben wurde, nur für die vielen Schauspieler drauf ging? Denn rein optisch kann man diese Summe in dem zweistündigen Film überhaupt nicht erkennen. Schließlich verwendet man für die Arbeit an der Kamera simple Schnittbilder, als auch viele verschiedene Einstellungen die heutzutage kaum der Rede wert sind. Nichtsdestotrotz hat es die Fortsetzung bereits geschafft dieses Budget schnell wieder einzuspielen. Nach heutigem Stand stehen auf der Habenseite 320 Mio. US Dollar. Was zwar nicht an Teil 1 heranreicht, aber bereits jetzt eine enorme Gewinnspanne erzielt hat.

Bild: Eine der vielen Showeinlagen innerhalb des Films. | © 2018 Universal Pictures International Germany GmbH

Viel Musik und viel Humor
Das ein Musical zu 70-80% im Grunde nur aus Songs und Showeinlagen bestehen, ist ohnehin ein ungeschriebenes Gesetz. Jedoch schadet es besonders am Anfang ein bisschen der Handlung. Schließlich will man die Vergangenheit von Donna klar präsentiert haben. Dieser Plot ist zwar sehr unterhaltsam, stellenweise sogar sehr süß - was ihre Liebschaften angeht - aber mit etwas zuviel der Showeinlagen überladen. 
Die vielen kleinen Gags die innerhalb dieses Musik-Exzesses geliefert werden, kommen ohnehin nur von den Nebenfiguren, während die Charaktere die in vorderster Linie stehen meist viel Traurigkeit und Trübsal verbreiten. Dennoch vermögen diese kleinen gestreuten Scherze das Publikum bestens zu unterhalten.

Fazit:
Here We Go Again ist kein La La Land und reicht auch nicht ans Original aus 2014 heran, ist aber ein ordentliches Feel-Good Movie, dass wie üblich durch ein Happy End noch einmal seinen Zuschauern einen ultimativen Service bietet. Es ist witzig, an vielen Stellen charmant, jedoch nicht unbedingt etwas gänzlich anderes als sein Vorgänger. Schließlich spielt die gesamte Story auf derselben Insel, mit fast denselben Figuren und mit einer großen Menge Abba-Hits. Für Fans des ersten Teils ist auch die Fortsetzung eine Reise ins Kino wert. Man sollte aber die Erwartungshaltung deutlich senken.  


MOVIE & MEDIA LION - BEWERTUNG

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